• Ihn auch will ich preisen und benedein,
    Den du jetzt mehr liebst, als mich: den Andern!

    Ihn, zu dem deine Gedanken wandern,
    Wenn du in meinen Armen ruhst - - -

    Er muß wohl schön und gut sein,
    Da du ihm so Liebes tust.

    Er muß schöner sein und besser
    Als ich armer...

  • Wir tappen tief durch Raps und Röhricht
    Und Sumpf und Säume von wilden Wiesen
    Und fallen nach Faltern und tuscheln töricht
    Und narrn uns mit Mohnsam und müssen niesen.

    Und wühlen uns wütend in Haufen Heues
    Und juchzen und johlen wie fröhliche Fohlen
    Und streifen ab unser Schwaches und Scheues...

  • Alles Glück verhallt,
    Das ich kaum besessen -
    Auch du wirst mich bald
    Ganz vergessen.

    Meiner Hände Hast
    Und Sichseligbreiten
    Wird zum Spuk verblaßt
    Dir entgleiten.

    Du wirst mein Gedicht
    Nimmer krönend segnen,
    Nie wird mein Gesicht
    ...

  • Leg auf meine Stirn alle deine Lasten,
    Breite auf mein Bett dein verstörtes Rasten.

    Alle Müdigkeit, die dir andre brachten,
    Laß in meinem Schoß übernachten.

    Glück sind noch für mich deine Schmerzensstunden,
    Wenn sie ihren Weg in mein Haus gefunden.

    Deine Tränen noch, die um...

  • Wir werden in Kammern liegen,
    Deren Decken wie Dickicht sind,
    An Wänden mit Bildern von Schwind,
    In Betten wie ländliche Wiegen.

    So werden wir hochzeitsreisen
    Durch das herbstliche Land,
    Heimatlich Hand in Hand
    Über den leuchtenden Gleisen.

    Am Tage der heiligen...

  • Warum müssen meine Hände welk werden
    Vom langen Warten!
    Warum bringst du mir nicht deine Wunder
    In die umflorten Dämmerstunden wieder,
    Wo meine Sehnsucht hungrig hockt!
    Wo blüht dein Schoßhaar weichgelockt,
    Wo gibst du dich mit Heilandes Gebärden -
    O zaghaft zarten! -
    Und windest Wunder...

  • Nun bist du wieder bei den fremden Leuten,
    Die dir Geschwister, Vater, Mutter sind -
    Und ich bin so allein mit allen oft bereuten,
    Vergangnen Irrungen und, wie in einem Labyrinth,
    In meiner Angst und Schwermut ganz gefangen -
    So einsam! - - Denn du bist von mir gegangen ...

    Nun kommt dir Liebkosung von...

  • Die abendliche Straße blüht im Blau,
    Die alten Giebel lehnen wie Kulissen
    An abendrotumsäumten Wolkenkissen,
    Schlank steht der Rathausturm wie eine Frau.

    Das neue Warenhaus protzt allzuhell
    Mit lautem Licht und rauschenden Reklamen,
    Vor seinen Fenstern dämmern bunte Damen,
    Und Autos schießen...

  • Unter weißumblühten Bäumen
    Mit der holdesten der Frauen
    Faul und weich dahinzuträumen,
    Sich besonnen ... still verdauen ...

    Allem Bittren fern und Bösen
    Süß zu dämmern und zu dösen,
    Hingelümmelt zwischen Beeten:
    Höchstes Glück des lang Erflehten!

    Züge flitzen...

  • Deine Ohren sind Glocken, darin meine Zunge schwingt,
    Blühende Lauben, in die meine Lippen schlüpfen,
    Darin meine Zähne wie Vögel hüpfen,
    Muscheln, in die mein Mund sich singt,
    In ihnen nistet alles, was aus meinem Blut sich ringt:
    Alle Klänge, die Romeos Strickleiter knüpfen,
    Jeder Wind, der unsere Wege weiter...