• WELLEN

    Ihr wellen bracht euch erst an blauen kieseln
    Im waldestal wo sich die wege zwieseln.

    Als bäche rolltet ihr durch sonniges land ·
    Verspriztet weinend am umgrünten strand.

    5 Dann hat euch unter blitz und eisigen schlossen
    Der fluss zur grossen flut hinausgestossen.

    Am myrtenfels habt ihr euch wild gebäumt ·
    Auf unfruchtbarem...

  • Aus den Wellen, aus dem Meer, dem rauschenden
    in die Liebkosung des Strands zurückzusinken
    liebst du - um im liebelauschenden
    Innern deines Herzens selig zu ertrinken. (S. 255)
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  • Alle Wellen sind verrauscht -
    Wie der Atem stockt!
    Wie das Ohr erwartend lauscht,
    Dass sie wieder lockt,
    Dass sie bebend nicht mehr schweige,
    Die noch unhörbare Geige!

    Und die Wellen ruhn -
    Durch die Blätter ging ein Weben,
    Wirst du nun,
    O Geliebte, zu mir schweben?...

  • Dein Aug' ist wie der Mond auf meinen Wellen,
    Geliebt ein Herrscher über Ebb' und Flut.
    Ich fühle mächtig meine Kräfte schwellen,
    Und strömend find' ich mich gesund und gut.

    Befreiung rauscht in mir aus allen Quellen
    In Atem, Träne, Blickeslust und Blut.
    Was klug verwahrt lag an geschützten Stellen,...