• 1781

    Schön Hedchen, ein Fräulein aus edlem Geblüt,
    Noch edler durch Schönheit und hohes Gemüth,
    Schön Hedchen, das lieblichste Blümchen der Au',
    War züchtig und duftig wie Röschen im Thau.

    Auch blüht im Lande zur selbigen Zeit...

  • Ja, nun ist alles gut und schön,
    Nun ist der Lenz gekommen,
    In Wald und Thal, auf Flur und Höhn
    Ist schon sein Ruf vernommen.

    Die Luft mit schmeichelnd mildem Hauch
    Hält Alles rings umfangen,
    Sie löst das braune Blatt vom Strauch,
    Das noch vom Herbst gehangen.

    Und...

  • Schön ist der Mond,
    Der nächtlich einsam wallt,
    So schön bist du!
    Doch auch so ernst und kalt.

    Mein Herz ein See,
    In dem dein Bildniß ruht.
    Und bist du nah,
    So wechselt Ebb' und Fluth.

    Du aber theilst
    Dies wilde Drängen nicht,
    Streust still...

  • Doch manchmal weiß ich meine Augen schön,
    weiß einen weichen Klang in meiner Stimme.
    Dann seh' ich dicht vor meinem Blick die Höh'n,
    zu denen ich in seltenen Träumen klimme.
    Dann tasten meine Hände, weiß und schlank,
    zu Quellen, die aus Schaum und Silber steigen,
    und meine Lippen neigen
    in heiligem Kusse...

  • Ja, schön ist's, hinzuschreiten
    Durch Sturm und Wetternacht
    Und mit einander streiten
    Aus ebenbürt'ger Macht.

    Doch schöner noch, zu gehen
    Im Abendsonnenschein,
    Einander ganz verstehen,
    Einander folgsam sein. (S. 30)

  • Gleich wie das Sonnen-Licht mit seinem Glantz und prangen
    bestrahlet über-all diß gantze Rund der Welt;
    So gläntzt das Rosen-Licht von meiner Schönsten Wangen/
    daß wer dasselbe siht in Demuht nieder-fält;

    Die Augen dises Bilds sein heller dann die Sonne/
    es ist kein Himmels-Licht das solche Strahlen giebt....

  • Du bist sehr schön, in dunklem Strome
    Rollt dein Gelock, vom Wind gebläht,
    Von deiner Stirne Marmordome,
    Ein Siegspanier der Majestät!
    Als wie die Palme windgebogen
    Wogt deines Wuchses schlanke Höh',
    Und deines Kleides samtnen Wogen
    Entsteigt dein Hals, wie Schaum der See.
    Musik ist unter...

  • Wissen Tören
    Wahr und Trügen
    Mord Gebären
    Sterben Sein
    Weinen Jubeln
    Haß Vergehen
    Stark und Schwach
    Unmöglich
    Kann!
    Dein Körper flammt!
    Die Welt
    Erlischt! (S. 27)...