• An dem stillen Meeresstrande
    Ist die Nacht heraufgezogen,
    Und der Mond bricht aus den Wolken,
    Und es flüstert aus den Wogen:

    5 Jener Mensch dort, ist er närrisch,
    Oder ist er gar verliebet,
    Denn er schaut so trüb und heiter,
    Heiter und zugleich betrübet?

    Doch der Mond der lacht herunter,
    10 Und mit heller Stimme spricht er:...

  • In stillen Träumen die Erde liegt,
    Es sang sie in Schlaf die Nachtigall,
    Auf weißem Fittich vorüberfliegt
    Des Friedens Geist
    Und All'
    Er beten, ruhen, träumen heißt.

    Du hast ja nun auch genug gewacht,
    Du darfst auch endlich 'mal müde sein,
    So träum' in der einsam stillen Nacht...

  • Wenn ich so sitz' in stillen Träumen,
    Träum' ich: es löst sich all mein Leid,
    Die Hochzeit naht, der Treue Eid
    Schwör' ich dir in der Kirche Räumen.

    Wenn ich so sitz' in stillen Träumen,
    Träum' ich, ich säß' an deinem Sarg,
    Und an dem Grabe, das dich barg
    Dicht unter blüh'nden Friedhofsbäumen.

    ...
  • Zur Nacht, doch eh' ich schlief
    Warf mir der Mond voll Schimmer
    Aufs Bett einen Liebesbrief.

    Und eh' an seinen Lettern
    Ich zuviel Zeit verlor,
    Sang mir mit hellem Schmettern
    Die Nachtigall ihn vor.

    Mein Lieb, mit welchem Solde
    Zahlst du die Dienste all,
    Dem Mond mit seinem...

  • Umkreisen wir den stillen teich
    In den die wasserwege münden!
    Du suchst mich heiter zu ergründen ·
    Ein wind umweht uns frühlings-weich.

    Die blätter die den boden gilben
    Verbreiten neuen wolgeruch ·
    Du sprichst mir nach in klugen silben
    Was mich erfreut im bunten buch.
    ...

  • (Die Ruhigen / Erste Fassung)

    So ruhig, wie ein Boot im stillen Hafen
    Am Nachmittag an seiner Kette wiegt,
    Wie Liebende verschlungner Hände schlafen,
    Ein Stein, der tief im alten Brunnen liegt,

    Wie...

  • Siehst du mich an mit stillen Augen,
    Da überkommt's mich oft genug,
    Als seien wir emporgestiegen
    Aus einem alten Märchenbuch.

    Und wie im Traum' schau' ich die Halle
    Und schau' im Waldesdunkel tief
    Die grüne Dämmrung, drin verzaubert
    Uralt beschlossne Liebe schlief.

    ...

  • Ich hab' so lieb den Blick der stillen Güte,
    Der alle Schroffheit der Natur besiegt,
    Den Sonnenstrahl aus göttlichem Gemüte,
    Vor dem, wie Rauch, das Häßliche versiegt.

    Ich hab' so lieb die lilienweise Stirne
    Die zwingend beugt des stolzen Mannes Knie,
    Das milde Licht um eines Hauptes Firne,
    ...

  •   Seliger Tag – im stillen Garten
    Die Rosen knospensprungbereit.
    Sie mußten lange, lange warten
    Und blühen auf zur rechten Zeit.

    Seit Jahren ließ ich sie verblühen,
    Ein liebearmer, stiller Mann.
    Heut' weiß ich Locken, wo verglühen
    Die...