• Ich bin/ mein Hertzen-Kind! mit nichten zuvergleichen
    dem/ so der Elster gleicht/ der alles was er weiß/
    und was Er immermehr mit Mühe kan erreichen
    verkündet jederman/ und sucht jhm dadurch Preiß.

    Mein Hertzen Adelmuht! Ich liebe Zucht und Tugend
    Verschwigenheit das ist mein bester Demantstein/
    Sie...

  • 1.
    Jtzt da der Himmel schon bedekt
    der helle Tag verschwunden?
    wirstu von mihr noch aufgewekt
    das machen meine Wunden
    die ich von dihr
    empfangen hihr
    als ich dich sahe schertzen
    ...

  • Ich fühl' ein ander Feür in meinem jungen Hertzen
    Ich fühl' o falsche Nimf! ein solches Feür in mihr
    das besser ist dan deins/ es bringt mihr keüsche Schmertzen.
    o Archiatna! hör' ich flihe deine Zier:

    Den Adelmuhten Glantz durch-wandert meine Wangen.
    Drüm sag' ich dihr: Ade! mein/ Fluche mihr doch nicht!...

  • 1.
    Sol ich weinen oder lachen
    Adelmuht du Wetter-Kind?
    sage mihr was sol ich machen
    weil du nicht wie vor gesinnt/
    weil dihr treüloß sein beliebt
    welches doch nur Schmertzen giebt.
    ...

  • Ist den nuhn wiederüm dein Hertz in Eiß verwandelt/
    O Adelmuht mein Licht! wie? liebstu mich nicht mehr?
    Wie? meinstu daß es sey von dihr so wol gehandelt?
    Ach nein! diß wirkket Angst und quählt die Sinnen sehr.

    Doch ist dein Hertz wie Eiß? so denk nur eins zurükke
    wie durch der Sonnen Krafft das Eiß im Nu vergeht...

  • 1.
    Jtzund da fast alle Welt
    eine sichre Ruhe hält/
    muß ich in der irre gehn
    zwischen Furcht und Hoffnung stehn.

    2.
    ...

  • Die Nacht/ die schwartze Nacht/ ist meine Lust und Freüde/
    Sie ist mein Hoffnungs Port/ der ich mein Elend klag/
    die in beliebter Still' erschallt von meinem Leide
    von meinem Hertzens Feür/ von meiner Liebes Plag

    und schweren Ungemach. Du kennest meine Schmertzen
    die ich üm dich allein/ mein Sehlchen leiden muß....

  • 1.
    Traure mit mihr liebste Herde
    weil ich von dir scheiden werde!
    weil die Adelmuht nicht mehr
    mihr wil geben frey gehör.

    2.
    ...

  • Des Lebens zartes Seil kan ja sobald vergehen
    als eine Purpur-Bluhm die itzund steht und blüht
    und für den strengen Nord muß wie ein Licht verwehen;
    so sag' ich fält der Mensch eh daß er sichs versiht.

    Ich eine frische Bluhm/ muß wider alles hoffen
    auch eilen hin ins Grab/ weil Sie die Adelmuht
    mit...

  • Er ist getreü

    Was meinstu Adelmuht daß Ich nicht treü im Liben
    ey lasse disen Wahn! zwar ehr' ich Eufrosill/
    nicht aber daß ich Sie zu eigen haben wil.
    Du bist mein ander Ich/ wie solt' ich dich betrüben? (S. 41)...