1.
Jtzund da fast alle Welt
eine sichre Ruhe hält/
muß ich in der irre gehn
zwischen Furcht und Hoffnung stehn.
2.
Gleich wie ein verirrtes Schaf/
geh' ich in der irr' ohn schlaf;
ich geh' immer ohne Ruh
und thu gar kein Auge zu.
3.
Doch daß ich hihr stehe still
macht weil ich vernehmen wil:
Ob du mich nicht wilt einmahl
machen frey von meiner quahl.
4.
Den dein wunder-schönes Hahr/
deine Brüst' und Augen-klar
wie auch deiner Hände schne
machen daß ich schier vergeh.
5.
Sprich nur bald o Adelmuht
ob du meine Liebes-Gluht
dempfen wilt? sonst geh' ich fort
und verfluche diesen Ort.
6.
Mache bald das Fenster auf/
daß ich hemme meinen Lauf/
schau/ o Schöne! schau herab!
weil ich sonsten füll' ein Grab.
7.
Auch eröffne flugs die Tühr
und kom eilig her zu mihr!
wo ich sol dein Liebstes sein?
ach! so laß mich zu dihr ein.