•  
    Du aber/ Edler Geist/ gedenckst noch nicht zu gläuben/
    was mein getreuer Mund dir offt und viel verspricht.
    Herz/ hör' es doch einmahl/ weil ich bin bey dir nicht/
    So kan ich nicht vorbey/ ich muß es an dich schreiben.
    Du bist die Liebste noch/ und wirst die Liebste bleiben/...

  • 1.
    Weil wir zerstreut/ durch Neyd und Zeit
    Uns heimlich müssen meynen/
    Weil du für mier/ und ich für dier/
    Gantz feindlich muß erscheinen.
    Weil mir dein Licht/ das Hertze nicht/
    So ferne wird benommen/...

  • 1.
    Was eiferstu/ daß ich mit andern schertze/
    Daß ich den Mund hab hingereicht
    Der jenen/ die dier etwas gleicht.
    Sie hat den Mund/ du aber hast das Hertze.

    ...

  • 1.
    Keine Nacht kan sich verziehen/
    Auch kein Tag geht nicht dahin/
    Da ich nicht auff meinen Knyen/
    Vor des Höchsten Augen bin.
    Da auch nicht in nassen Wangen/
    Meine Zunge solches giebt:
    Gib/ O HErr/...

  •  
    NUR eine bleibet meine Taube,
    Und diese, werthes Kind, bist du;
    Die Welt hat nichts von süßrem Schmerze,
    Als wenn ich dir, vertrautes Herze,
    Die Armen um den Nacken thu
    Und dort zwey Handvoll Blumen raube.

    So wie uns oft nach warmen Regen...

  •  
    SCHICKE dich, geliebtes Kind,
    In die unruhvollen Zeiten;
    Dann und wann kan Sturm und Wind
    Unverhoft in Hafen leiten.
    Nun ist wohl niemand beßer dran,
    Als wer getreu und klug und ewig lieben kan.
    (S. 40)...

  •  
    VERSÖHN ich dich mit keinem Kuße,
    So brich mir nur das Herz entzwey.
    Ich wasche deinen Fuß mit Thränen,
    Vergieb und höre dies mein Sehnen;
    Erkennen ist die beste Reu
    Und nicht mehr thun die beste Buße.

    Du bist die Fürstin unsrer Schönen,...

  • DEINE Schönheit, kluges Herze,
    Ist kein schlecht und flüchtig Gut,
    Das uns mit verbothnem Scherze
    Zu den Sünden Vorschub thut,
    Wenn sich unsrer Lüste Kraft
    An geschminckter Haut vergaft.

    Da ich dich recht kennen lerne,
    Klag ich meine Thorheit an,
    Die bey manchem Unglückssterne...

  • Mit schwacher Lieb' umfaß ich Dich,
    Und doch möcht' diese Liebe ich
    Um keine andre geben;
    Wie schwach sie sei, sie ist allein
    Mein Freudenquell, mein Sternenschein
    Im dunkeln, öden Leben.

    Doch, liebster HEiland, hätt'st Du nicht
    Mich erst erwärmt mit Deinem Licht,
    Ich hätt' Dich...

  • Ach! wie des Jünglings herrlich dunk'le Augen
    Zum milden Leuchten und zum Zünden taugen!
    Wie aus dem großen sonnenklaren Spiegel
    Die Freude strahlt und schwebt auf kühnem Flügel!
    Wie Vollkraft und der Liebe leises Sehnen
    Mit feuchtem Glanz den Feuerblick verschönen!
    Mich tief hinein zu senken,
    O...