Das war einmal: ich liebe dich!
Wie Jugend wohl zu Jugend sagt,
die sich in ihrem Überschwang
an alle großen Worte wagt.

Jetzt fragst auch du nicht: liebst du mich?
Du fragst nur schlicht: hast du mich lieb?...

Poet: Gustav Falke

Weiße Narzissen leuchten
über dein Bild her und sagen
mit leisen Märchenstimmen
von heimlichen Frühlingstagen.

Von heimlichen, warmen Tagen,
wo sich Blumen verfrühten,
stille weiße Sterne
aus...

Poet: Gustav Falke

O Herz, nun alle die Blumen
und alle die Düfte im Garten
und draußen in Feld und Wiese -
Worauf willst du denn warten?

Kannst du dich nicht ermannen?
Kannst du denn nicht vergessen?
So manches Herz hat...

Poet: Gustav Falke

Ich wollte das Reis ausreuten,
das mir aus dem Herzen trieb,
wund riß ich den Boden,
aber die Wurzel blieb.

Die tiefklammernde Wurzel
tötete ich nicht,
treibt immer neue Keime
und neue Blüten...

Poet: Gustav Falke

Maiblumen, deinem Herzen nah,
blühten an deinem Kleide.
Ich bat: "Schenk mir den Frühling da."
"Nein," riefst du mir zu Leide.
"Es war nur Spiel, war nur zum Scherz,
daß ich mich damit schmückte."
Und wie ein Stich...

Poet: Gustav Falke

Es ist alles nicht auszusagen,
was ich um dich gelitten.
Du mußt meine schlaflosen Nächte fragen,
da ich mit Beten um dich gestritten,
mit Wünschen und Sehnen und Hoffen viel
trieb ein törichtes Liebesspiel.
...

Poet: Gustav Falke

So keusch und zärtlich, wie Geschwister lieben,
die eines Blutes gleicher Puls belebt,
so lieb ich dich und wünscht', ich wär' dein Bruder,
der seine schöne junge Schwester schützt,
Gespiel ihr und ein Freund in Lust und Leid,
...

Poet: Gustav Falke

Als ich heute deiner gedacht,
hat mich mein Töchterchen angelacht.
Holdseliges empfand ich da
und war dir, wie noch niemals, nah.

Die Mutter meiner Kinder hält
in ihrer Güte eine Welt,
versteht und weiß,...

Poet: Gustav Falke

Der Mond scheint auf mein Lager,
ich schlafe nicht,
meine gefalteten Hände ruhen
in seinem Licht.

Meine Seele ist still, sie kehrte
von Gott zurück,
und mein Herz hat nur einen Gedanken:
Dich...

Poet: Gustav Falke

Ein feuchtes Wehen wühlt im Laub und streut
ins nasse Gras ringsum den Tropfenfall,
und wo noch gestern laute Lust, träumt heute
schwermütiges Schweigen überall.

Die frühen Rosen frieren so im Wind.
Gestern, als...

Poet: Gustav Falke