Der letzte Schmerz

O Herz, nun alle die Blumen
und alle die Düfte im Garten
und draußen in Feld und Wiese -
Worauf willst du denn warten?

Kannst du dich nicht ermannen?
Kannst du denn nicht vergessen?
So manches Herz hat alles,
was du beweinst, besessen,

und mußte es lassen und lernte
sich wieder des Frühlings freuen.
Du mußt nur auch den letzten
großen Schmerz nicht scheuen:

Begrabe dein Lieben und Hoffen!
Des Frühlings lächelnde Güte
wird es mit Sonne bedecken
und leuchtender Lebensblüte.

aus: Gesammelte Dichtungen von Gustav Falke
Erster Band: Herddämmerglück
Hamburg und Berlin Alfred Janssen 1912

Collection: 
1912

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