O du, mein holder Abendstern ...
Richard Wagner

So seltsam bin ich, der die Nacht durchgeht,
Den schwarzen Hut auf meinem Dichterhaupt...

Poet: Ernst Blass

Ein Sommerabend war noch auf der Stirn,
Doch in die Augen stieg bereits die Nacht.
Ich sah die Brücke. Angst, mich zu verirrn,
Bange sich regend, war in mir erwacht.

So folgte ich beklemmt dem fremden Ruf,
Vor mir...

Poet: Ernst Blass

Der helle Tag war eine schlimme Nacht,
Das wache Leben nur ein dumpfer Schlaf,
Eh' ich zum Traum von dir bin aufgewacht,
Eh' meine Näh deine Ferne traf,

Zum Traum von mir, der, lange Zeit verborgen,
Nun wie ein Held...

Poet: Ernst Blass

Du schläfst, Geliebte - o dass ich bewachte
Dein teures Leben unablässig nah!
Dass Knospen, die ich dir zuweilen brachte,
Aufblühten, um zu bleiben ewig da,

Zu schwesterlichem Dienst Jasmin und Rose
Dir, wenn du...

Poet: Ernst Blass

Es wird nun bald - ja, Liebe? - ruhig sein,
Und linde strömt der Abend in uns ein.

Es kam - so ist mir - viel an mir vorüber,
Doch bist du so wie einst mir gegenüber.

War ich weit fort - du weisst es - war ich krank...

Poet: Ernst Blass

Alle Wellen sind verrauscht -
Wie der Atem stockt!
Wie das Ohr erwartend lauscht,
Dass sie wieder lockt,
Dass sie bebend nicht mehr schweige,
Die noch unhörbare Geige!

Und die Wellen ruhn -
...

Poet: Ernst Blass

Offen kündend und doch schweigend,
Deine Augen sind wie Flammen.
Innig waren wir zusammen,
Ahnungsvoll und süss uns neigend.

Zärtlichkeiten, ganz geständig,
Strömten zu wie Melodein.
Sieh, es trat der...

Poet: Ernst Blass

Was ich war und was ich fand,
Legt' ich ganz in deine Hand.

Schönen und zerbrochenen Laut -
Hab ich dir alles anvertraut.

Bat dich, schonend aufzuheben,
Was so dankbar ich gegeben.
...

Poet: Ernst Blass

Könnt' ich dir mit Worten sagen,
Was mich tausendfach umfängt,
Was mich glücklich und mit Zagen
Stets aufs neue zu dir drängt.

Wirst du, Teure, es nicht ahnen,
Wie ich ganz voll Liebe bin,
Wie voll Drang...

Poet: Ernst Blass

Seltene Stille früher Stunden,
Halber Schlummer im Gemüt,
Auch der Schlaf hat zart empfunden,
Welche Blume in mir blüht.

Mag an solchen Schlaf nicht rühren,
Der die Blume nimmt in Hut.
Nichts darf mehr...

Poet: Ernst Blass