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    Zarte, maiengrüne Liebe,
    Denk' ich dein, wird mir das Auge feucht;
    Bist wie eine weiße Taube,
    Die man durch die Wälder scheucht.
    Bist wie Heimatglocken süßer Morgensang,
    Rein wie Paradieses erster Labetrank.

    Duft von jener blauen Blume...

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    Die erste Liebe
    Ihr lieben Kind
    Macht hell und trübe
    Als wie der Wind,
    Die erste Liebe,
    Die ist so dumm,
    Sie bleibt viel lieber
    Ganz still und stumm.

    Denn die geblendet
    Die sind so dumm,
    ...

  • Die jenes Haus bewacht,
    Um unter Liebchens Fensterlein
    Zu schildern Tag und Nacht.

    Dann säh' ich sie frühmorgens gleich,
    Wenn sich ihr Vorhang regt,
    Und Abends spät beim Zapfenstreich,
    Wenn sie sich niederlegt.

    Bei Tage ging mein Pendellauf
    Hier unten hin und her;
    Sie schaut...

  • Mit Zaubermacht-Gewalten
    Bestrickt sein Antlitz mich fürwahr:
    Der Stirne ernste Falten
    Und rings das silberweiße Haar;
    Ich schau' mit sel'gem Zagen
    Sein Auge: blickt es lieb und lind?
    Doch scheint es gleich zu fragen:
    "Was willst du, thöricht Kind?"

    Er hat mich ganz gewonnen,...

  • Wenn vom Äuglein, kaum erwacht,
    Sich zuerst die Decke hebt,
    Anderm es entgegen lacht,
    Kleine Hand nach andrer strebt,
    Wenn, was noch der Mund nicht nennt,
    Freudig schon der Blick erkennt.

    Wenn schon einer Stimme Ton
    Lieblicher vor allen klingt,
    Fest das kleine Ärmchen schon...

  • Schwebst du mit den Erosflügeln,
    Erste Liebe, noch einmal
    Von der Jugend Sonnenhügeln
    In dies düstre Todesthal?

    Erste Liebe, du dem Leben
    Als der Engel zum Geleit
    Uns vom Himmel mitgegeben
    Durch die Wüsten spät'rer Zeit!

    Jeder Pfad bleibt eingesegnet,
    ...

  • Am Himmel meiner Liebe
    Als Sonne strahlst du mir;
    Die Wolken flohen vorüber.
    Ich kniee betend vor dir.

    Und aus dem Garten der Liebe
    Schallt Nachtigallengesang;
    Feuernelken und Rosen
    Blühn Weg und Steg entlang.

    In süßes Träumen versunken,
    Erblick’ ich ein...

  • 1814

    Wo bist du, Zeit der Plage,
    Der ungestillten Lust?
    Ruhst du, o Glut und Klage?
    Wirst du so mild, Verlust?

    Die Sonne schon im Sinken
    Verkläret ihren Schein,
    Die Bäum und Büsche...