• Als eine Mutter mir kam unter meine Augen/
    So sah ich selbige recht mit Verwundrung an/
    Wie sie aus treuer Brust dem Kindlein gab zu saugen/
    Damit dasselbige auch Nahrung haben kan.
    Sie reicht aus Treu und Lieb ihm die bemilchte Brüste/
    Und das beperlte Naß floß in die Kehle ein;
    Sodann genoß das Kind der Zucker-...

  • Als ich im Frühling sah die schön-beblümte Erde/
    Wie alles wieder neu von Flora Hand geschmückt/
    Und wie der Kräuter Schaar aufs neu belebet werde/
    Weil durch den Perlen Thau Aurora sie erquickt.
    Da gläntzete das Gras auf den Schmaragdnen Wiesen/
    Den kostbarsten Geruch gab aller Blumen Pracht;
    Die blaue Veiligen/...

  • Ach edle Kostbarkeit der Ambra reichen Lüffte/
    Wie herzlich spielest du durch holde Heiterkeit!
    Es führt dein sanffter Wind nur balsamirte Düffte/
    Weil Flora den Geruch von ihren Blumen streut.
    So bald der sanfte West wird um die Blumen wehen/
    Wann sich die Hyacinth und Tulipane schwingt;
    So wird man höchst-vergnügt...

  • Vergnügter Ehestand! ihr angenehme Zeiten!
    Wo Lieb und Treue sich genau und fest verbindt/
    Da uns die schöne Zeit will edle Lust bereiten/
    Und was nur widrig scheint/ auch alsobald verschwindt.
    Der Wille ist vereint/ die Hertzen seyn verbunden/
    Dieweil die Liebe sie durch wahre Treu umschränckt/
    So zehlt man höchst...

  • Als bey der Apotheke ich neulich vorbey gangen/
    Gedacht ich bey mir selbst/ O grosser Wunder-GOtt!
    Wie läßt du deine Güt so herrlich uns empfangen/
    Da du uns Mittel schenkst zu lindern Schmertz und Noth/
    Und deine Krafft zeigt sich durch Kräuter/ Pulver/ Träncke/
    Wovon uns Panacee und Julep wird bereit;
    Der Krancke...

  • So bald Aurora wird die dunckle Nacht vertreiben/
    So bald ihr holdes Licht bricht an dem Himmel vor;
    So wird die Lerche nicht auf schwartzer Erde bleiben/
    Sie steiget langsam auf/ und schwinget sich empor;
    Sie hebt sich durch die Lufft/ und pfeiffet Morgen-Lieder/
    Ein kräuslendes Gethön mit Anmuth angefüllt/
    Der...

  • 1.
    Lobe GOtt mein Hertz mit Freuden/
    Lobe ihn von Hertzens Grund;
    Dencke an die alten Zeiten/
    Wie er dich auf diese Stund
    Hat erhalten und geführet/
    Daß kein Unfall dich berühret.
    Ach! so rühme seine Treu/
    Welche alle Morgen neu.


    2.
    Schickt...

  • Schöne Flora, deine Blicke
    Strahlen mich mit Freuden an;
    Weil ich mich an dir erquicke/
    Mehr auch/ als ich sagen kan.

    Deiner Stirne weise Lilgen/
    Und der Rosen-rothe Mund/
    Kan mir allen Schmertzen tilgen/
    Und vergnügt mich alle Stund.

    Deine Purpur-rothe Wangen/...

  • Komm! Flora komm/ bring die edle Frühlings-Zeiten!
    Dein Blumen-Beth ist was das Auge selbst belebt;
    Wo man der Lilgen Pracht sieht stehn auf allen Seiten/
    Wann auf dem Atlaß-Blat die kleine Biene schwebt.
    Und wird Aurora dann des Titans Strahlen küssen/
    So läßt sie Perlen-Thau auf Rosen-Blätter fliessen.
    ...