• In kellern unerforschter bitterkeit
    Wohin mich widrige geschicke stiessen ·
    Wo niemals rosig schöne strahlen fliessen ·
    Nur in der nacht verdriesslichem geleit

    5 Bin ich ein maler dem ein gott im scherz
    Zu malen aufgetragen ach! im düstern ·
    Ich bin ein koch nach grausen speisen lüstern ·
    Ich siede und verzehre selbst mein herz.

    ...

  • Im land der düfte das die sonne segnet
    War mir in einem garten glut-gebrannt
    Wo von den palmen trägheit niederregnet
    Mit fremden reizen eine frau bekannt.

    5 Von farbe blass und warm – die zauberin
    Hat vornehm-schöne weisen in der kehle ·
    Sie schreitet · schlanke braune jägerin ·
    Mit sichren augen und mit heitrer seele.

    O kämet · Herrin...

  • Madonna · meine gebieterin · dir will ich bauen
    Verborgenen altar aus meiner nöten tiefe
    Und in meines herzens finsterstem winkel graben
    Weit von der weltlichen lust und dem spöttischen blick
    5 Eine nische ganz mit azur und gold überzogen
    Wo du dich · verwundertes standbild · erheben sollst.
    Aus meiner geglätteten verse reinem metall
    ...

  • Dein fuss so fein wie deine hand · der hüfte breite
    Bestände mit der schönsten weissen frau im streite.
    Dem denker-künstler ist dein körper lieb und traut
    Und schwärzer ist dein sammtnes aug als deine haut.
    5 In blauem heissem lande hat dich Gott geborgen ·
    Es ist dein amt des herren pfeife zu besorgen.
    Du giebst den frischen duftigen krügen ihren ort...

  • Es tost betäubend in der strassen raum.
    Gross schmal in tiefer trauer majestätisch
    Erschien ein weib · ihr finger gravitätisch
    Erhob und wiegte kleidbesatz und saum ·

    5 Beschwingt und hehr mit einer statue knie.
    Ich las · die hände ballend wie im wahne ·
    Aus ihrem auge (heimat der orkane):
    Mit anmut bannt mit liebe tötet sie.

    Ein strahl...

  • Aus der natur belebten tempelbaun
    Oft unverständlich wirre worte weichen ·
    Dort geht der mensch durch einen wald von zeichen
    Die mit vertrauten blicken ihn beschaun.

    5 Wie lange echo fern zusammenrauschen
    In tiefer finsterer geselligkeit ·
    Weit wie die nacht und wie die helligkeit
    Parfüme färben töne rede tauschen.

    Parfüme giebt es...

  • Meine schwester mein kind!
    Denk dir wie lind
    Wär es dorthin zu entweichen!
         Liebend nur sehn ·
    5      Liebend vergehn
    In ländern die dir gleichen!
         Der sonnen feucht
         Verhülltes geleucht
    Die mir so rätselhaft scheinen
    10      Wie selber du bist
         Wie dein auge voll list
    Das glitzert mitten im weinen....

  • Unter blassem lichte schwärmend
    Tanzt und stürzet ohne grund
    Sich das leben schamlos lärmend ..
    Doch sobald am himmelsrund

    5 Wonnevoll die nacht sich breitet
    Alles – auch der hunger – ruht ·
    Alles – auch die schmach – vergleitet:
    Sagt der dichter: nun ists gut!

    Gierig flehen meine glieder
    10 Wie mein geist die ruhe nieder
    ...

  • Wenn sich mein auge schliesst am sommerabend ·
    Und deines heissen busens duft mich lezt
    Dann bin ich in ein selig reich versezt.
    An immer gleicher sonnenglut sich labend

    5 Ein träges eiland das Natur beglückt
    Mit seltnen bäumen früchten süsser säfte
    Mit männern schlanken leibes voller kräfte
    Und frauen deren auge freimut schmückt.

    An...

  • Der Böse kam diesen morgen
    In mein hohes verliess
    Mich auf einer sünde zu treffen
    Und fragte: »weisst du wol dies:

    5 Von allen den schönen dingen
    Aus denen ihr zauber weht ·
    Den rosa und schwarzen zierden
    Aus denen ihr reiz besteht ·

    [...