•   (1810)

    So laß mich sitzen ohne Ende,
    So laß mich sitzen für und für!
    Leg' deine beiden frommen Hände
    Auf die erhitzte Stirne mir!
    Auf meinen Knien, zu...

  • O, welch' ein Segen strömt aus deiner Hand!
    Laß mich im Lied die Anmuthreiche ehren;
    Die mächtig ist im Deuten und im Wehren; -
    Die mir der Treue lieblich' Unterpfand.

    Wie dringt durch Mark und Bein ihr leiser Druck!
    In ihrem holden zaubersüßen Kosen
    Streu'n unsichtbare Engel Liebesrosen; -
    ...

  • Wie ist es nur so bald geschehen,
    Daß ich dir, Mann, mein Alles gab?
    Darf ich dir in die Augen sehen,
    Und wendest du dein Haupt nicht ab?
    O laß mich ruh'n in deinen Armen!
    Dein Blick ist hold und voll Erbarmen.

    Gewiß, du hältst es nicht für Sünde,
    Daß ich dich liebe, theurer Mann!...

  • O Seele meiner Seele,
    Nun weiter keinen Kuß!
    Weil sonst der Liebe Flamme
    Mich ganz versengen muß.

    Laß nun das Haupt mich legen
    An die ersehnte Brust,
    Laß da mich Ruhe finden
    Von Liebesleid und Lust,
    Von Liebesleid und Lust!
    ...

  •  
    Augen, zarte Seelenblüten,
    Klare Perlen ew'ger Liebe,
    Augen, ihr verehrte Augen,
    Meiner Herrin lichte Sterne,
    Laßt euch von des Sängers Liedern
    Sanfte Frühlingstöne wehn!

    Alles, was das Leben heiligt,
    Trägt die Ahnung seiner Seele...

  •  
    Ich denke dein im Morgenlicht des Maien,
    Im Sonnenglanz;
    Ich denke dein, wenn mich die Sterne freuen
    Am Himmelskranz.

    Ich sorg' um dich, wenn in des Berges Wettern
    Der Donner lauscht;
    Du schwebst mir vor, wenn in den dunkeln Blättern...

  •  
    Aria


    1.

    Bist du geliebte Seele
    In deines Grabes-Höle
    So zeitig schon gebracht?
    Muß der in tieffer Erden
    Zu Staub und Asche werden /
    Den ich so werth geacht?

    2.
    ...

  • Wunderbar und immer besungne, niemals
    Mit dem Wort ergründete Macht des Eros,
    Alle Dichter sollen, so lang sie leben,
    Eifrig bemüht sein

    Dich zu kennen, dich vor beglückten Menschen
    Laut zu preisen, daß an der Tage letztem
    Auch dein Lob vollendet ertöne tausend-
    stimmigen Einklangs....

  • Such nicht der Sorge mattes Grau.
    Ist nicht die Jugend ein funkelnder Tau?
    Gleichen nicht schöne Gedanken
    Roten Rosen an wilden Ranken?
    Ist nicht die Hoffnung bunt und reich,
    Weiten, blumigen Wiesen gleich?

    Wir flechten uns Lauben aus Ranken und Rosen
    Auf taufrischen Wiesen zum Küssen, zum...

  • Ich habe eine Zeitlang für andere Leute
    Durch Nächte gelacht – –
    Weil ich die Not und den Hunger scheute;
    Nun ist es vollbracht.

    Ach, kam gen Osten das Rotlicht geflossen ...
    Der Morgen war mein ...
    Habe ich frei aber traurig genossen
    Das müde Allein.

    Ich habe so oft...