• [304] Die Heimath.

    Froh kehrt der Schiffer heim an den stillen Strohm
         Von fernen Inseln, wo er geerndtet hat.
              Wohl möcht' auch ich zur Heimath wieder;
                   Aber was hab' ich, wie...

  • [163] Die Kürze.

    „Warum bist du so kurz? liebst du, wie vormals, denn
         Nun nicht mehr den Gesang? fandst du, als Jüngling, doch
              In den Tagen der Hoffnung,
                   Wenn du sangest,...

  • [67] Die Liebenden.

    Trennen wollten wir uns, wähnten es gut und klug;
    Da wir's thaten, warum schröckt uns wie Mord die That?
          Ach, wir kennen uns wenig,
              Denn es waltet ein Gott in...

  • [274] Diotima.

    Du schweigst und duldest, und sie versteh’n dich nicht,
    Du heilig Leben! welkest hinweg und schweigst,
         Denn ach, vergebens bey Barbaren
              Suchst du die Deinen im Sonnenlichte,

    5 Die zärtlichgrossen Seelen, die nimmer sind!
    Doch eilt die Zeit. Noch flehet mein sterblich Lied
         Den Tag, der, Diotima! nächst den...

  • [17] Ehemals und Jetzt.

    In jüngern Tagen war ich des Morgens froh,
    Des Abends weint’ ich; jetzt, da ich älter bin,
         Beginn’ ich zweifelnd meinen Tag, doch
              Heilig und heiter ist mir...

  • Hätt’ ich dich im Schatten der Platanen,
    Wo durch Blumen der Cephissus rann,
    Wo die Jünglinge sich Ruhm ersannen,
    Wo die Herzen Sokrates gewann,
    5 Wo Aspasia durch Myrthen wallte,
    Wo der brüderlichen Freunde Ruf
    Aus der lärmenden Agora schallte,
    Wo mein Plato Paradiese schuf,

    Wo den Frühling Festgesänge würzten
    10 Wo die Ströme...

  • [89] Ihre Genesung.

    Deine Freundinn, Natur! leidet und schläft und du,
    Allbelebende, säumst? ach! und ihr heilt sie nicht,
         Mächt’ge Lüfte des Aethers,
              Nicht ihr...

  • [158] Lebenslauf.

    Hochauf strebte mein Geist, aber die Liebe zog
    Bald ihn nieder; Das Leid beugt ihn gewaltiger;
         So durchlauf’ ich des Lebens
              Bogen und kehre, woher ich kam.

  • Sokrates und Alcibiades.

    „Warum huldigest du, heiliger Sokrates,
         Diesem Jünglinge stets? kennest du Grössers nicht,
              Warum siehet mit Liebe,
                   Wie auf Götter, dein Aug’ auf ihn?“

    5 Wer das tiefste gedacht, liebt das lebendigste,
         Hohe Tugend versteht, wer in die Welt geblickt
              Und es neigen die Weisen...