Das Volkslied

[40] DAS VOLKSLIED

Nach einer Kartonskizze des Herrn Liebscher

Es legt dem Burschen auf die Stirne
die Hand der Genius so lind,...

Poet: Rainer Maria Rilke
Das Wappen

[110] DAS WAPPEN

Wie ein Spiegel, der, von ferne tragend,
lautlos in sich aufnahm, ist der Schild;
offen einstens, dann...

Poet: Rainer Maria Rilke
Das Wetter war grau und grell

DAS Wetter war grau und grell;
der Abend ist lichter und leiser.
Sicher kommt irgendein Kaiser:
Alle Häuser sind hell.
5 Und so festlich und weich
War das Abendgebimmel;
die Alten schaun in den Himmel,
und die Kinder sind reich.
Poet: Rainer Maria Rilke
Das arme Kind

[32] DAS ARME KIND

Ich weiß ein Mädchen, eingefallen
die Wangen. – War ein leichtes Tuch
die Mutter; und des Vaters Fluch
...

Poet: Rainer Maria Rilke
Das jüngste Gericht

[26] DAS JÜNGSTE GERICHT

So erschrocken, wie sie nie erschraken
ohne Ordnung, oft durchlocht und locker,
hocken...

Poet: Rainer Maria Rilke
Delphine

[4] DELPHINE

Jene Wirklichen, die ihrem Gleichen
überall zu wachsen und zu wohnen
gaben, fühlten an verwandten Zeichen
...

Poet: Rainer Maria Rilke
Der Abend ist mein Buch

[86]

DER Abend ist mein Buch. Ihm prangen
die Deckel purpurn in Damast;
ich löse seine goldnen Spangen
mit kühlen Händen, ohne Hast.

5 Und lese seine erste Seite,
beglückt durch den vertrauten Ton, –
und lese leiser seine zweite,
und...

Poet: Rainer Maria Rilke
Der Abenteuerer

[78] DER ABENTEUERER

I
Wenn er unter jene, welche waren,
trat: der Plötzliche, der schien,
war ein Glanz wie von...

Poet: Rainer Maria Rilke
Der Alchimist

[29] DER ALCHIMIST

Seltsam verlächelnd schob der Laborant
den Kolben fort, der halbberuhigt rauchte.
Er wußte jetzt...

Poet: Rainer Maria Rilke
Der Apfelgarten

[114] DER APFELGARTEN
BORGEBY-GARD

Komm gleich nach dem Sonnenuntergange,
sieh das Abendgrün des Rasengrunds;
ist...

Poet: Rainer Maria Rilke