• 'S ist wahr, mit blanken Scheiben
    Ist Apothekers Haus
    Und immer Leut' und Treiben
    Sieht man da ein und aus.
    Drum schaut schön Röschen lieber
    Den Apotheker an,
    Doch mir geht's Herz wol über,
    Riech' ich den Salbenmann.

    'S ist wahr, in seinen Schränken,
    In seinen...

  • Liebchens Laube die ist zu klein,
    Eine Laube die muß für zweie sein,
    Und gar die kleine Bank
    Ist zerbrechlich und schwach und schwank.

    Ach Gott, wir sitzen so eingeengt,
    Ach Gott, so nah an einander gezwängt,
    Es bräche die Bank, es ist das best',
    An einander halten wir gut uns fest....

  • Nachtigall liebt Busch und Laube,
    Würmchen und der Wiese Born,
    Nur auf Dächer fliegt die Taube,
    Pickt sich Erbse nur und Korn.

    Jedes hat so seine Weise,
    Die's zum Leben haben muß:
    Dichter braucht zu seiner Speise
    Immer eines Mädchens Kuß....

  • Kann man's auch den Blumen wehren
    Daß sie sich zur Sonne kehren?
    Ja so wachsen, ja so ranken
    In der Seele die Gedanken
    Geliebter! Geliebter, nach dir!

    Alle Blumen immer dürfen
    Sonne schauen, Sonne schlürfen:
    Ich nur muß dich immer meiden,
    Darf mein Herz nicht schauend weiden,...

  • Seit ich dich sah, träum' ich immer,
    Daß ich wär ein Blütenbaum,
    Alle Nacht beim Morgenschimmer
    Quält mich dieser bange Traum.

    Ach zu dir die Zweige neigen
    Und dich grüßen kann ich nicht,
    Reden will ich und muß schweigen,
    Und du gehst und kennst mich nicht.

    Käme doch...

  • Die Trepp' hinunter geschwungen
    Komm' ich in vollem Lauf,
    Die Trepp' empor gesprungen
    Kommt er und fängt mich auf:
    Und wo die Treppe so dunkel ist,
    Haben wir vielmal uns geküßt,
    Und niemand hat's gesehen.

    Ich komm' in den Saal gegangen,
    Da wimmelt's von Gästen bunt,
    ...

  • O Gott, ich glaubt' er grüßte mich,
    Wohl dankt' ich ihm geschwinde:
    Du armes Herz! er schützte sich
    Doch nur den Hut im Winde.

    Ich glaubt', er spräng' entgegen mir,
    Ich hielt die Arm' ihm offen -
    Das galt dem Freund dicht hinter mir,
    Und er war sehr betroffen.

    Ich...

  • Du bist der Fluß, der breit vorüberfließet,
    Der nie versiegt und nie verdirbt;
    Ich bin die Blume, die den Thau genießet,
    Die Blume, die an ihrer Blüte stirbt.

    Du bist die Sonne, die mit Lichte segnet,
    Und die sich ewig neu verklärt;
    Ich bin die Wolke, welche zieht und regnet,
    Und die in...

  • Ich kann mich an euch nicht weiden,
    Ich kann euch nicht sehn und leiden,
    Ihr Myrten, ich muß euch verderben,
    Ich schlage die Töpf' in Scherben.
    Er nannte mich Braut -
    Dich pflanzt' ich zum Brautkranz - schon' ich dein?
    Drum mußt du eben zertreten sein!

    O mein gepflegter Garten,
    ...

  • Die Lieb' ist aller Sterne feste Sonne,
    Die durch den weiten Himmel Leben sprühet
    Und schafft, daß jede Farbe lustig glühet;
    Die Wesen dürsten, und sie stillt mit Wonne.

    Die Erde wäre sonst nur eine Nonne,
    Die Sonn' auf ihren Wangen wär verblühet,
    Nur Tod und Winter hätten sich verfrühet:
    ...