• Der seltsame spuk hat zum einzigen kleidungsstücke
    Verzerrt und lachhaft auf seine knochenperrücke
    Ein schrecklich band das an fasching erinnert gesezt.
    Ein ross wird von ihm ohne sporen und peitsche gehezt ·
    5 Ein gaul gleich einem gespenst aus den höllen-tiefen
    Dem wie einem fallsuchtkranken die nüstern triefen.
    Quer durch den weltraum führet die...

  • Wenn zu den sündern mit dem morgenrote
    Das ideal sich nagend zugang brach
    Dann wird nach göttlich rächendem gebote
    Im satten tier ein engel wieder wach.

    5 Der geisteshimmel unzugänglich blau
    Lockt den Erdrückten der noch sinnt und leidet
    Wie eine schlucht die durch das dunkel schneidet.
    O teure Göttin · lichte reine frau ·

    So flattert...

  • Dein auge klar kristallen birgt die frage:
    Weshalb · seltsamer freund · bin ich dir lieb?
    Sei schön und schweig! in meinem gram ertrage
    Ich nur des tieres unumhüllten trieb.

    5 Die du in lange schlummer senkst · ich sage
    Vom höllischen geheimnis nichts das blieb ·
    Von unheilsworten die die flamme schrieb:
    Gift ist mir leidenschaft und geist mir...

  • 1
    Bald wird man uns ins kalte dunkel flössen ·
    Fort! schöner sommer der so kurz nur währt!
    Schon hör ich wie mit unheilvollen stössen
    Das holz erdröhnend auf das pflaster fährt.

    5 Der ganze winter dringt in mich: bedrängnis
    Hass zorn und schauder und erzwungner fleiss.
    Der sonne gleicht im nordischen gefängnis
    Mein herz · ein roter block...

  • Ich will die entschwundenen nackten zeiten loben
    Wo Phöbus die säulen mit goldenem schimmer umwoben ·
    Als mann und weib geniessend in leichtem zug
    Noch lebten ohne bedrängnis und ohne betrug ·
    5 Als die von des liebreichen himmels kosen berührten
    Die volle kraft ihrer edlen leiber verspürten.
    Und Cybele · fruchtbar und freigebig ohne rast ·
    ...

  • In ihren kleidern die mit schillern flattern
    Erscheint es dass sie tanzt auch wenn sie geht ·
    Wie eines heilgen gauklers lange nattern
    Die er auf einem stab im takte dreht.

    5 Wie toter sand und wolkenrand der wüsten
    Zu denen fruchtlos menschlich leiden schreit ·
    Wie wellennetze an den meeresküsten
    Entfaltet sie sich ohne achtsamkeit.

    ...

  • Die dirnen mit ihren buben
    Sind aufgelegt glücklich und satt ..
    Und ich – meine arme sind matt
    Die sie in wolken sich gruben.

    5 Die unvergleichlichen sterne
    Die glänzend am himmelsgrund stehn
    Lassen die augen nur ferne
    Sonnen-erinnrungen sehn.

    Ich wollte des ungeheuern
    10 Mitte finden und schluss ·
    Ich fühle wie unter...

  • Ich will um keusch meine verse zu pflegen
    Wie sterngucker nah an den himmel mich legen ·
    Will hören neben dem glockenturm
    Die feierklänge getragen vom sturm.
    5 Hoch in der kammer das kinn auf dem arme
    Seh ich die werkstatt mit lärmendem schwarme ·
    Den rauchfang den turm und die wolken weit ·
    Die mahnenden bilder der ewigkeit.

    Süss ist es...

  • Mutter latinischer spiele und griechischer wonnen ·
    Lesbos wo küsse bald freudig bald schmachtend gelind
    Frisch wie die reifen pasteken und heiss wie die sonnen
    Zierde der ruhmvollen tage und nächte sind.
    5 Mutter latinischer spiele und griechischer wonnen!

    Lesbos wo küsse wie wasser des wildbaches schnellen
    Der ohne bangen in grundlose schluchten...

  • Dir · du sehr Schöne sehr Milde ·
    Die mich zur helle geweiht –
    Engel! unsterblichem bilde
    Gruss in unsterblichkeit!

    5 Sie breitet sich hin durch mein leben
    Wie salzgetränkte luft.
    Dem unersättlichen streben
    Bringt sie des Ewigen duft.

    [...