Friedrich Hölderlin

  • [163] Die Kürze.

    „Warum bist du so kurz? liebst du, wie vormals, denn
         Nun nicht mehr den Gesang? fandst du,...

  • [304] Die Heimath.

    Froh kehrt der Schiffer heim an den stillen Strohm
         Von fernen Inseln, wo er geerndtet hat....

  • [175] Der gute Glaube.

    Schönes Leben! Du liegst krank, und das Herz ist mir
         Müd vom Weinen, und schon dämmert die Furcht in mir;
              Doch, doch kann ich nicht glauben,
                   Daß du sterbest, solang du liebst.

  • Der Gott der Jugend.

          Gehn dir im Dämmerlichte,
    Wenn in der Sommernacht
    Für selige Gesichte
    Dein liebend Auge wacht,
    5 Noch oft der Freunde Manen
    Und, wie der Sterne Chor,
    Die Geister der Titanen
    Des Alterthums empor;

         ...

  • Wer bist du? wie zur Beute, breitet
    Das Unermeßliche vor dir sich aus,
    Du Herrlicher! mein Saitenspiel geleitet
    Dich auch hinab in Plutons dunkles Haus;
    5 So flogen auf Ortygias Gestaden,
    Indeß der Lieder Sturm die Wolken brach,
    Dem Rebengott die...

  • [5] Das Unverzeihliche.

    Wenn ihr Freunde vergeßt, wenn ihr den Künstler höhnt,
          Und den tieferen Geist...

  • Als von des Friedens heil’gen Thalen,
    Wo sich die Liebe Kränze wand,
    Hinüber zu den Göttermahlen
    Des goldnen Alters Zauber schwand,
    5 Als nun des Schicksals eh’rne Rechte,
    Die große Meisterin, die Noth,
    Dem übermächtigen Geschlechte
    Den langen,...

  • An unsre Dichter.

    Des Ganges Ufer hörten des Freudengotts
         Triumph, als allerobernd vom Indus her
              Der junge Bacchus kam, mit heilgem
                   Weine vom Schlafe die Völker weckend.

    5 O weckt, ihr Dichter! weckt sie vom Schlummer auch...

  • [112] An die jungen Dichter.

    Lieben Brüder! es reift unsere Kunst vielleicht,
    Da, dem Jünglinge gleich,...

  • [166] An die Parzen.

    Nur Einen Sommer gönnt, ihr Gewaltigen!
    Und einen Herbst zu reifem Gesange mir...