Wächterruf

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Loset, was i euch will sage!
D’Glocke het Zehni gschlage.
     Iez betet und iez göhnt ins Bett,
     Und wer e rüeihig G’wisse het,
     schlof sanft und wohl! Im Himmel wacht
     e heiter Aug die ganzi Nacht.

Loset, was i euch will sage!
D’Glocke het Oelfi gschlage.
     Und wer no an der Arbet schwitzt,
     und wer no bi der Charte sitzt,
     dem bieti iez zum letztemol, –
     ’s isch hochi Zit – und schlofet wohl!

Loset, was i euch will sage!
D’Glocke het Zwölfi gschlage.
      Und wo no in der Mitternacht,
     e Gmüeth in Schmerz und Chummer wacht,
     se geb der Gott e rüeihige Stund,
     und mach di wieder froh und gsund!

Loset, was i euch will sage!
D’Glocke het Eis gschlage.
     Und wo mit Satans G’heiß und Roth
     e Dieb uf dunkle Pfade goht,
     – i wills nit hoffen, aber gschiehts ‑
     gang heim! Der himmlisch Richter sieht’s.

Loset, was i euch will sage!
D’Glocke het Zwei gschlage.
     Und wem scho wieder, eb’s no tagt,
     Die schweri Sorg am Herzen nagt,
     Du arme Tropf, di Schlof isch hi!
     Gott sorgt! Es wär nit nöthig gsi.

Loset, was i euch will sage!
D’Glocke het Drü gschlage.
     Die Morgestund am Himmel schwebt,
     und wer im Friede der Tag erlebt,
     dank Gott, und faß e frohe Mueth,
     und gang ans G’schäft, und – halt di guet!

Collection: 
1834

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  • Loset, was i euch will sage!
    D’Glocke het Zehni gschlage.
         Iez betet und iez göhnt ins Bett,
         Und wer e rüeihig G’wisse het,
         schlof sanft und wohl! Im Himmel wacht
         e heiter Aug die...

  • Der Samstig het zum Sunntig gseit:
    „Jez hani alli schlofe gleit;
    „sie sin vom Schaffe her und hi
    „gar sölli müed und schlöfrig gsi,
    „und ’s gohtmer schier gar selber so,
    „i cha fast uf ke Bei meh stoh.“

    So seit er, und wo’s Zwölfi schlacht,
    se...

  • Spinnet, Töchterli, spinnet, und Jergli leng mer der Haspel!
    D’Zit vergoht, der Obed chunnt und ’s streckt’ si ins Früeihjohr.
    Bald gohts wieder use mit Hauen und Rechen in Garte.
    Werdet nur flißig und brav, wie ’s Riedligers Tochter!
         In de Berge stoht e Huus, es...

  • Und weisch denn selber au, du liebi Seel,
    worum de dine zarte Chinde d’Freud
    in so ne stachlig Bäumli) ine henksch,
    Wil’s grüeni Blättli het im Winter, meinsch,
    und spitzi Dörn, aß ’s Büebli nit, wie’s will,
    die schöne Sachen use höckle cha.
    ’s wär nit...

  • Es gfallt mer nummen eini,
    und selli gfallt mer gwis!
    O wenni doch das Meidli hätt,
    es isch so flink und dundersnett,
                   so dundersnett,
    i wär im Paradies!

         ’s isch wohr, das Meidli gfallt mer,
    und ’s Meidli hätti gern!
    ’...