IHr irr’t in dem ihr lebt / die gantz verschränckte Bahn
Läst keinen richtig gehn. Diß / was ihr wüntscht zu finden
Ist Irrthumb: Irrthumb ists / der euch den Sinn kan binden.
Was euer Hertz ansteckt / ist nur ein falscher Wahn.
Schaut arme / was ihr sucht. Warumb so viel gethan?
Vmb diß / was Fleisch vnd Schweiß vnd Blutt / vnd Gutt / vnd Sünden
Vnd Fall / vnd Weh nicht hält; wie plötzlich muß verschwinden
Was diesen / der es hat / setzt in deß Todes Kahn.
Ihr irr’t in dem ihr schlafft / ihr irr’t in dem ihr wachet;
Ihr irr’t in dem ihr traurt / ihr irr’t in dem ihr lachet.
In dem ihr diß verhönt / vnd das für köstlich acht.
In dem ihr Freund als Feind / vnd Feind als Freunde schätzet /
In dem ihr Lust verwerfft / vnd Weh vor Wollust sätzet /
Biß der gefund’ne Tod euch frey vom irren macht.
Vberschrifft an dem Tempel der Sterbligkeit
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Wenn meine seel in euch, mein licht! wie kan ich leben,
Nun das verhängnis mich so ferne von euch reißt?
Wie kan ich fröhlich seyn, wenn ihr mir euren geist
Nicht für den meinen woll't (den ihr gefangen) geben?
Man sieht mich... -
So fern, mein licht! von euch, so fern von euch gerissen,
Theil ich die trübe zeit in schmertzen und verdruss
Und wünsch all augenblick, dass mir des himmels schluss
Erlaub, euch bald voll lust und unverletzt zu grüßen.
Mein... -
Sie, dennoch sie, mein licht! sie wil beständig seyn.
Ob die zeit sich gleich verändert und die sonne sich versteckt
Und die wüsten felder trauren und das feld mit schnee bedeckt,
Sie dennoch (wie sie schreibt) geht kein verändern ein.... -
Schön ist ein schöner leib, den aller lippen preisen,
Der von nicht schlechtem stamm und edlem blut herrührt;
Doch schöner, wenn den leib ein' edle seele ziehrt,
Die einig sich nur lässt die tugend unterweisen;
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Ich lebe, wo man den mit recht kan lebend nennen,
Der sonder geist verfällt in bitter-süße pein.
Die seel ist außer mir und sucht den glantz allein
Der augen, die mir nur zu angenehme brennen.
Was kan in meiner nacht ich als...