ICh bin nicht der ich war / die Kräffte sind verschwunden /
Die Glider sind verdörr’t / als ein durchbrandter Grauß:
Mir schauwt der schwartze Tod zu beyden Augen auß /
Ich werde von mir selbst nicht mehr in mir gefunden.
Der Athem wil nicht fort / die Zunge steht gebunden /
Wer siht nicht / wenn er siht die Adern sonder Mauß
Die Armen sonder Fleisch / daß diß mein schwaches Haus
Der Leib einbrechen wird / noch inner wenig stunden.
Gleich wie die Wiesen Blum lebt wenn das Licht der Welt
Hervor bricht / vnd noch ehr der Mittag weggeht / fällt;
So bin ich auch benetzt mit Threnentau ankommen.
So sterb ich vor der Zeit. O Erden gute Nacht!
Mein Stündlein laufft zum end / itzt hab ich außgewacht
Vnd werde von dem Schlaff deß Todes eingenommen.
Threnen in schwerer Kranckheit
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Wenn meine seel in euch, mein licht! wie kan ich leben,
Nun das verhängnis mich so ferne von euch reißt?
Wie kan ich fröhlich seyn, wenn ihr mir euren geist
Nicht für den meinen woll't (den ihr gefangen) geben?
Man sieht mich... -
So fern, mein licht! von euch, so fern von euch gerissen,
Theil ich die trübe zeit in schmertzen und verdruss
Und wünsch all augenblick, dass mir des himmels schluss
Erlaub, euch bald voll lust und unverletzt zu grüßen.
Mein... -
Sie, dennoch sie, mein licht! sie wil beständig seyn.
Ob die zeit sich gleich verändert und die sonne sich versteckt
Und die wüsten felder trauren und das feld mit schnee bedeckt,
Sie dennoch (wie sie schreibt) geht kein verändern ein.... -
Schön ist ein schöner leib, den aller lippen preisen,
Der von nicht schlechtem stamm und edlem blut herrührt;
Doch schöner, wenn den leib ein' edle seele ziehrt,
Die einig sich nur lässt die tugend unterweisen;
... -
Ich lebe, wo man den mit recht kan lebend nennen,
Der sonder geist verfällt in bitter-süße pein.
Die seel ist außer mir und sucht den glantz allein
Der augen, die mir nur zu angenehme brennen.
Was kan in meiner nacht ich als...