DIe Königin’ ergrimm’t: Gedult kan überwinden.
Sie jagt mich auß der Stadt: deß HErren ist die Welt;
Sie schneidet / der Prophet / ward durch die Qual gefällt.
Sie hat das Meer; im Meer kan Jonas rettung finden.
Sie dreut mit Glutt: die nicht die Knaben könt entzünden.
Mit Löwen: Daniel wurd durch sie frey gestellt.
Mit Steinen: Stephanus drang so ins Himmels zelt.
Sie zuckt das Schwerdt; das vor den Täuffer kont entbinden.
Sie greifft nach meinem Gutt: Verlust ist mein Gewinn;
Bloß kam ich auff die Welt / bloß fahr ich wieder hin.
Sie schmäht: diß ist der Ruhm der Seelen die Gott lieben.
Sie schlägt mein bitten auß: der Himmel nimmt es an.
Sie wegert mir Verhör; itzt hört mich Jederman.
Sie bann’t: Ich bin ins Buch deß Lebens eingeschrieben.
Johannis Chrysostomi Worte
More from Poet
-
Wenn meine seel in euch, mein licht! wie kan ich leben,
Nun das verhängnis mich so ferne von euch reißt?
Wie kan ich fröhlich seyn, wenn ihr mir euren geist
Nicht für den meinen woll't (den ihr gefangen) geben?
Man sieht mich... -
So fern, mein licht! von euch, so fern von euch gerissen,
Theil ich die trübe zeit in schmertzen und verdruss
Und wünsch all augenblick, dass mir des himmels schluss
Erlaub, euch bald voll lust und unverletzt zu grüßen.
Mein... -
Sie, dennoch sie, mein licht! sie wil beständig seyn.
Ob die zeit sich gleich verändert und die sonne sich versteckt
Und die wüsten felder trauren und das feld mit schnee bedeckt,
Sie dennoch (wie sie schreibt) geht kein verändern ein.... -
Schön ist ein schöner leib, den aller lippen preisen,
Der von nicht schlechtem stamm und edlem blut herrührt;
Doch schöner, wenn den leib ein' edle seele ziehrt,
Die einig sich nur lässt die tugend unterweisen;
... -
Ich lebe, wo man den mit recht kan lebend nennen,
Der sonder geist verfällt in bitter-süße pein.
Die seel ist außer mir und sucht den glantz allein
Der augen, die mir nur zu angenehme brennen.
Was kan in meiner nacht ich als...