Die Heimath

Froh kehrt der Schiffer heim an den stillen Strohm
     Von fernen Inseln, wo er geerndtet hat.
          Wohl möcht' auch ich zur Heimath wieder;
               Aber was hab' ich, wie Leid, geerndtet?
 
Ihr holden Ufer, die ihr mich auferzogt,
     Stillt ihr der Liebe Leiden? ach, gebt ihr mir,
          Ihr Wälder meiner Kindheit! wann ich
               Komme, die Ruhe noch Einmal wieder?

Collection: 
1799

More from Poet

  • „Warum huldigest du, heiliger Sokrates,
         Diesem Jünglinge stets? kennest du Grössers nicht,
              Warum siehet mit Liebe,
                   Wie auf Götter, dein Aug’ auf ihn?“

    Wer das tiefste gedacht, liebt das lebendigste,
         Hohe Tugend versteht,...

  • Hochauf strebte mein Geist, aber die Liebe zog
    Bald ihn nieder; Das Leid beugt ihn gewaltiger;
         So durchlauf’ ich des Lebens
              Bogen und kehre, woher ich kam.

  • Deine Freundinn, Natur! leidet und schläft und du,
    Allbelebende, säumst? ach! und ihr heilt sie nicht,
         Mächt’ge Lüfte des Aethers,
              Nicht ihr Quellen des Sonnenlichts?
     
    Alle Blumen der Erd’, alle die fröhlichen,
    Schönen Früchte des Hains...

  • Mit gelben Birnen hänget
    Und voll mit wilden Rosen
    Das Land in den See,
    Ihr holden Schwäne,
    Und trunken von Küssen
    Tunkt ihr das Haupt
    Ins heilignüchterne Wasser.

    Weh mir, wo nehm ich, wenn
    Es Winter ist, die Blumen, und wo
    Den...

  • Hätt’ ich dich im Schatten der Platanen,
    Wo durch Blumen der Cephissus rann,
    Wo die Jünglinge sich Ruhm ersannen,
    Wo die Herzen Sokrates gewann,
    Wo Aspasia durch Myrthen wallte,
    Wo der brüderlichen Freunde Ruf
    Aus der lärmenden Agora schallte,
    ...