V. An den HochEdlen Gestrengen vnd Groß-Achtbaren / etc. H. Christoph von Dihr / in Streidelsdorff Röm. Käys. Maytt. würcklichen Rath / vnd Beysitzern deß Königlichen Manngerichts in dem Fürstenthumb Glogau: vor meiner Abreise in Niederlandt /
IV. Maij Anno cIɔ Iɔc XXXVIII.
IHr Nordstern letzter Zeit / deß Vaterlandes Stütze:
Die einig noch nicht bricht / nun Kirch vnd Haus verfällt
Den Ach vnd Noth nicht pocht. O vnerschreckter Held /
An dem man einig sieht wie steiff sich Tugend schütze:
Ihr / der vns lehrt was Kunst Hoch-Edlem Blutte nütze;
Herr / dessen Lob / die itzt noch vngebor’ne Welt
Wird rühmen / wenn wir Staub / Ade! ich muß ins Feld /
Mein hart Verhängnüß rufft mich wider an die Spitze.
O Vater gute Nacht! der mich itzt von Euch reißt
Vnd durch die wilde See in ferne Grentzen weißt /
Erhalte diese Hand die ich so traurig küsse.
Ich wündsche nicht nur mir. Sol vnser Leid vergehn
So muß durch euren Rath / was liegt vnd sinckt auffstehn /
O! daß mein Land mit mir / euch doch bald frölich grüsse!
An H. Christoph von Dihr
More from Poet
-
Wenn meine seel in euch, mein licht! wie kan ich leben,
Nun das verhängnis mich so ferne von euch reißt?
Wie kan ich fröhlich seyn, wenn ihr mir euren geist
Nicht für den meinen woll't (den ihr gefangen) geben?
Man sieht mich... -
So fern, mein licht! von euch, so fern von euch gerissen,
Theil ich die trübe zeit in schmertzen und verdruss
Und wünsch all augenblick, dass mir des himmels schluss
Erlaub, euch bald voll lust und unverletzt zu grüßen.
Mein... -
Sie, dennoch sie, mein licht! sie wil beständig seyn.
Ob die zeit sich gleich verändert und die sonne sich versteckt
Und die wüsten felder trauren und das feld mit schnee bedeckt,
Sie dennoch (wie sie schreibt) geht kein verändern ein.... -
Schön ist ein schöner leib, den aller lippen preisen,
Der von nicht schlechtem stamm und edlem blut herrührt;
Doch schöner, wenn den leib ein' edle seele ziehrt,
Die einig sich nur lässt die tugend unterweisen;
... -
Ich lebe, wo man den mit recht kan lebend nennen,
Der sonder geist verfällt in bitter-süße pein.
Die seel ist außer mir und sucht den glantz allein
Der augen, die mir nur zu angenehme brennen.
Was kan in meiner nacht ich als...