1.
Wenn Sonntagskinder das Flämmchen sehn,
ob Brunnen, Weihern und einsamen Schachten,
du siehst es auf menschlichen Stirnen stehn,
wo heimlich verborgene Schätze nachten.
2.
Du wandelst Stein zu Brot. Der dürre Ast
begrünt sich unter deinen Händen.
Den du ihm abgerungen hast,
du darfst den Reichtum Gottes ganz verschwenden.
3.
Sei mir nicht böse,
wenn ich von meines Tags noch dunklem Rand
für dich die erste Morgenstunde löse.
Dann ist mein Mund noch nicht entweiht
von müßigen Worten, meine Hand
noch nicht entweiht von müßiger Mühe.
Ich komme aus der tiefsten Einsamkeit,
aus meines Schlafes Absolution
so unberührt, als wärs Gottes Thron
zu Dir in dieser Herrgottsfrühe.
4.
Meine Gedanken, die
immer bei dir sind,
sagten oft dir heimlich Du,
wie man eben Du sagt im Gebete.
Wenn ichs immer täte,
sag mir, wärs dann nicht wie Blasphemie?
Und du sagst mir: Tu
es getrost, sowie als Kind,
eh du einen Menschen nanntest Sie.
5.
(mit einer Armbanduhr)
Ist's Vermessenheit - Du mußt verzeihn:
möchte immer, immer bei Dir sein.
Enge, aber so, daß Dich's nicht stört,
wie ein Ding nur, das Dir zugehört.
Weil ich noch nicht bin, so wie ich sollte
nimm Du dies Symbol - des, was ich wollte:
Wie ein leiser Griff, der Dein Gelenk umfaßt,
mehr als bloße Sache, fast
wie ein Herz, das schlägt, weil es Dich liebt,
wie ein offnes Antlitz, das Dir Auskunft gibt.
Aber stumm, wenn Du es nicht befragst,
nicht erbittend, was Du ihm versagst.