Gedanken an Gott im Frühlinge
Erhabner Gott! mein froher Geist
Schwingt sich zu deinem Throne;
Dir tönt mein schwacher Lobgesang
Vom Staub, den ich bewohne.
Wie groß ist deine Majestät!
In Millionen Chören
Seh' ich dich, Unermeßlicher!
Mit Lieb' und Dank verehren.
Die Erd' ist deiner Güte voll;
Und Weisheit, Macht und Stärke
Verkündigt mir, wohin ich seh,
Gott, jedes deiner Werke.
Das sanfte Weh'n der Frühlingsluft,
Die aufgesproßne Blume,
Sind deiner Liebe Denkmal mir
Im großen Heiligthume.
Zum Tempel wird mir jeder Hain;
Es leuchtet deine Sonne
So sanft und lieblich mir herab
Auf einen Pfad voll Wonne.
Du schufst, mein Vater, mich zum Glück,
Und ewig einst zu leben;
Dich soll, so lang ich hier noch bin,
Mein schwaches Lied erheben!
Einst werd' ich hin zur Seligkeit
Der höhern Welt mich schwingen:
Dann soll mein Geist, verklärt und rein,
Dir höh're Lieder singen.