Nach der Melodie: Freut euch des Lebens
Heil dir, o Liebe!
Des Lebens hoher Werth
Wird, du Geweihte!
Durch dich verklärt.
Singt froh, ihr Lieben! im Verein,
Die Liebe soll uns heilig seyn;
An ihrer Hand geht leicht und froh
Der Pilger seine Bahn.
Heil dir etc.
Hoch über'n Sternen wohnt sie dort,
Und hier von Süden bis zum Nord,
Vom Morgen bis zum Abend weht
Ihr sanfter Götterhauch. -
Heil dir etc.
Ihr alle, die ihr je geliebt,
Sagt, ob nicht sie uns alles giebt,
Und nicht die Freundin sei, die uns
Den Weg mit Blumen streut? -
Heil dir etc.
Sie reicht im Sturm uns treu die Hand,
Zeigt freundlich uns das stille Land,
Wo vor des Schicksals Ungestüm
Sie ihre Freuden birgt. -
Heil dir etc.
Nein, wie sie ihrem Quell entfließt,
Wird sie ein Engel uns, und gießt
Auf unsre dürre Lebensflur
Der Freude Segensthau. -
Heil dir etc.
Die Tugend, tief in Staub gedrückt,
Erhebt durch sie ihr Haupt; es schmückt
Mit Blumen aus Elysium,
Die Gottgeweihte sie. -
Heil dir etc.
Sie schlingt geheimnißvoll ihr Band
Um Seelen, die sich längst verwandt;
Nun werden ihre Mirthen grün
Zum schönen Weihekranz.
Heil dir etc.
Sie reicht an ihrem Weihaltar
Uns Freuden eines Himmels dar,
Und folgt uns nach zum stillen Creiß
Den sie zum Tempel weiht. -
Heil dir etc.
Wenn müde vom Geräusch der Welt
Der Mann sich fühlt, o dann erhellt
Sie ihm den trauten Zirkel, wo
Des Lebens Stille wohnt. -
Heil dir etc.
Wenns auf der Erde rauscht und stürmt,
Und nichts ihm seinen Frieden schirmt,
Schließt sie ihr Heiligthum ihm auf,
Wo Glück und Friede blüht. -
Heil dir etc.
Sie scheucht des Lebens Harm zurück,
Webt an die Erd' ein himmlisch Glück,
Wenn Hand in Hand die Zärtlichen
Den Weg durchs Leben gehn. -
Heil dir etc.
Drum alle Freunde, die ihr hier,
Wollt glücklich leben, huldigt ihr
Der Reinen, Göttlichen, wie sie
Der Himmel selbst uns weiht.
Heil dir etc.
Sie bindet sich an keinen Ort,
Wir lieben hier, wir lieben dort,
Und ewig an der Tugend Hand
Wird ihre Palme blühn.
Heil dir etc.
(S. 28-31 der Nachlese des Bandes)