1.
FIlidor nam von Liesillen
Seinen Abschied wieder Willen/
Sang mit Zehren/
Weil er muste ihrer Gunst entbehren:
Ich muß scheiden
Voller Leiden/
Weil ich nicht kan länger mit dir weyden.
2.
Diesen Platz wil ich verfluchen
Da man Lust wird können suchen/
Und die Höhen
Werd ich wol genau hinfüro gehen;
In den Gründen
Untern Linden
Sol mich wol kein Mensche nicht mehr finden.
3.
Pfeiff und Stab wil ich zerbrechen
Und mich auf der Stell erstechen/
Mit dem Leben
Wil ich meine Unschuld von mir geben.
Mein letzt quälen
Wird erzehlen/
Daß ich mir das Sterben müssen wählen.
4.
Hat man diß auch wol vernommen/
Daß ein Schäffer so umbkommen/
Und sein Leben
Auch so gar erbärmlich auffgegeben!
Nur den Willen
Zu erfüllen
Seiner unbarmertzigen Liesillen.
5.
Nun; gehabt Euch wol ihr Auen/
Weil ich Euch nicht mehr kan bauen/
Thäte lieben/
Ich wer länger noch bey Euch geblieben.
Aber stille/
Weil Liesille
Diß begehrt/ so sey es auch mein Wille.