Ode Trochaica
Ach nun hab ich dir mein Leben
Bleicher Todt ergeben/
Nun wil ich abscheiden:
Ach nun wil ich
So jämmerlich
Die schwere Straff erleyden.
Ach mein Urtheil ist gesprochen/
Und der Stab gebrochen/
Daß ich jetzt soll sterben/
Die Schäffrin mein
Schafft diese Pein
Sie wil ich soll verderben.
Ach mein hoffen und mein flehen
Möchte nicht bestehen.
Nichts könt ich erlangen/
Wann ich sie bath
Einmahl umb Gnad
So war sie weggegangen.
Ach nun bin ich gar verlassen
Weil mich die thut hassen
Die sonst war mein Leben
Nun thut sie mich
So jämmerlich
Dem bittren Todt hingeben.
Nun Ade ich wil abweichen
Todt/ dein Ziel erreichen/
Ach das heist gerochen!
Ade Göttin
Seht/ nehmet hin
Mein Hertz daß nun durchstochen.
Ach jhr Geister kompt herspringen/
Kompt ein Liedt zu singen/
Kompt mich zu beklagen:
Singt in der still
Wann man nun wil
Mich hin zu Grabe tragen.
Jämmerlich bin ich gestorben/
Jämmerlich verdorben
Schreyet Rach mit Tränen
O falsches Hertz
Du wirst mit Schmertz
Dich künfftig nach mir sehnen
Ach ich kan nicht wieder kommen
Es ist dir benommen
Falsches Lieb dein Hoffen
Du wirst fürwahr
Verzweifflen gar
Wenn dich das Unglück troffen.
(pdf. S. 95ff)