Ich mußte traurig wandern
Aus liebem Heimatland;
Es war mein Herz so sehnend,
So fest zurückgebannt.
Vom höchsten steilen Berge
Wandt' ich mich noch zurück,
Und Thränen drangen heftig
In den getrübten Blick.
Hier auf den wilden Höhen
Nur Schnee und starres Eis;
Es prangt mit sanftem Gruße
Kein hoffend grünes Reis.
Und sieh, zu meinen Füßen
Ein holdes Blümchen sprießt,
Das mich mit lieben Augen
So tröstend mild begrüßt.
Da hab' ich's mir gebrochen
Mit wehmuthsvoller Lust,
Und trag' es, treu bewahrend,
An sehnsuchtheißer Brust.
Bin so hinabgestiegen
Ins grünend heitre Thal;
Da sah ich's lächelnd blühen,
Wol viele tausend Mal.
Es spiegelte sich lockend
In heller Silberflut;
Wo drunten tief der Himmel
In heitrer Bläue ruht.
Und hab' ich auch geweinet,
So oft ich's dort gesehn,
Ist mir doch immer wonnig
Bei seinem Gruß geschehn.
Und einmal seh' ich's wieder,
Wol spät, nach manchem Jahr,
Da spiegelt es sich selig
Im treu'sten Augenpaar.
Und dann auch werd' ich weinen: -
O Thränen sel'ger Lust!
O poche nicht so heftig,
Du bang bedrängte Brust!