Ein Mägdlein, frisch von Wangen,
Mit goldgelocktem Haar,
Die Augen mild und klar,
Wie edle Steine prangen,
So blitzend wunderbar!
Ein Mägdlein, frisch von Wangen.
Hoch ritt ein stolzer Krieger,
Das Roß so muthig wild,
So funkelnd hell der Schild,
Der löwenkühne Sieger
So freundlich doch und mild.
Hoch ritt ein stolzer Krieger.
O Mägdlein, frisch von Wangen,
Die Myrthe grün ins Haar!
Fühlst Du nicht wunderbar
Ein schmerzlich süß Verlangen?
Es gäb' ein holdes Paar!
O Mägdlein, frisch von Wangen! -
Ach, als die Veilchen blühten,
Die Maiensonne schien,
Im Haar der Myrthe Grün! -
Und als die Astern glühten,
Ein Kranz von Rosmarin!
Ach, als die Veilchen blühten! (S. 93)