O Herze, was pochst Du
So laut in der Brust;
Vor Unruh' und Schmerzen
Und Beben und Lust?
Wol kenn' ich Dein Wollen,
Doch thu' ich's nicht kund;
Zwar lächelt er schmerzlich,
Doch stumm bleibt der Mund.
"Und schweigen die Lippen
Und helfen mir nicht
Vom Schmerz, der mich einsames
Herze fast bricht;
So such' ich mir andern
Und redlichern Freund,
Der froh mit mir lächelt
Und treu mit mir weint.
Ihr lieblichen Augen,
So hold und so klar,
Euch ist ja der heimlichste
Schmerz offenbar,
Und wißt ihn zu malen
So wahr und so treu.
O gütige Äuglein,
O stehet mir bei!
Ihr redet ja holder
Als lieblichster Mund,
Und männiglich ist
Eure Sprache ja kund.
So sagt es der Süßen,
Holdseligen mild,
Wie treu ich bewahre
Ihr liebliches Bild.
Erzählt es ihr Alles
Mit treuem Bericht,
Wie Leiden und Bangen
Und Lieben mich bricht.
Und will sie's nicht hören,
So - laß ich Euch Ruh;
Dann weint eine Thräne
Und schließet Euch zu."
Geschwätziges Herze,
So schweige nun still,
Und laß mich doch selber
Nur thun, was ich will.
Was quälst Du mich immer
In stürmischer Hast
Und lässest mir nimmer
Nicht Ruhe noch Rast?
Und Euch will ich's rathen,
Euch schelmischem Paar,
Macht ja mein Geheimniß
Ihr nicht offenbar!
So lang' sie mit Blicken
Nicht hold zu euch spricht,
Ihr thörichten Augen,
Verrathet mich nicht!