Das schönste Glück im rauhen Menschenleben,
Es ist das selt'ne Glück der Häuslichkeit,
Von allem, was der Himmel je verleiht,
Kann er uns nichts Verlangenswerthers geben.
Wenn rings sich auch des Schicksals Stürme heben,
Lebt man in froher Selbstgenügsamkeit,
Und, steht die ganze Welt in Krieg und Streit,
So kann man sich des Friedens Kränze weben.
Drum leg' ich an dem Tag, der Dich gebar,
Der heute freudevoll uns wiederkehrte,
Mein Opfer auf den häuslichen Altar.
Das Glück, das uns der Vorsicht Huld gewährte,
Ist mehr als Kronen und Provinzen werth.
Wohl dem, der's hat, und nach Verdienst es ehrt!
Aus: Gedichte von Neuffer
Erstes Bändchen Cabinets-Ausgabe
Hildburghausen u. New York
Druck und Verlag vom Bibliographischen Institut 1829