Welch Opfer kann ich dir, Iduna, weih'n,
Und welch Gelübde soll zur Leier tönen?
Mit welchem Kranz kann ich das Haupt dir krönen,
Mit welcher Gabe dein Gemüth erfreu'n?
Ich möchte selbst des Schicksals Lenker seyn,
Dann sollte mir die ganze Erde fröhnen,
Das Leben dir elysisch zu verschönen,
Und jeden Glanz des Glückes zu verleih'n.
Was ich besitze, hab' ich längst gegeben,
Mein ganzes Herz, getreu und ungetheilt,
Mit meiner Liebe schenk' ich dir mein Leben.
Die Stunden flieh'n, die rasche Zeit enteilt,
Und jedes Glück der Welt stürzt in Ruinen,
Der Liebe Palmen sieht man ewig grünen.
Aus: Gedichte von Neuffer
Zweites Bändchen Cabinets-Ausgabe
Hildburghausen u. New York
Druck und Verlag vom Bibliographischen Institut 1829