Ein Blümlein war im Welken
Und wollt' nicht sterben noch;
Da rief's zum Himmelvater:
"Ach hilf, ach hilf mir doch!"
Das Blümlein durft' nicht sterben,
Denn Gott gedachte sein.
Er gab ihm frischen Regen
Und milden Sonnenschein.
Da hob es freudig wieder
Sein Köpfchen aus dem Grün
Und sprach: "Wie wär' es traurig,
So jung schon zu verblüh'n."
Zur Nachtzeit kam von Norden
Ein ungestümer Wind,
Der brach mit kaltem Hohne
Das zarte Frühlingskind.
"Was ließ mich Gott nicht welken?"
Klagt's nun dem Morgenrot.
"Sanft wär' ich eingeschlummert; -
Nun leid' ich härt'ren Tod."