I.
Wenn Peter weint, der junge Friaulaner,
Dann weint der Himmel, weint die ganze Erde.
Die Blumen weinen, senken tief die Köpfchen
Und schluchzen leis: Ach, Peter, Peter weint!
Warum denn weint der frische, schöne Bursche?
Es scheint geformt sein Mund doch nur zum Lachen,
Und sonnig sind die tiefen Augen,
Die Wangen rot, das Herz noch unberührt!
"Ich kenne eine kleine Anemone",
Sprach jüngst die Rose, die wohl eifersüchtig:
"Die hat den Peter just am hellen Tage
Mit ihrem Duft ganz toll und voll gemacht.
Seitdem steh'n Tränen stets in seinen Augen,
Die er sich vor dem Spiegel schmachtend fortwischt
Ach, Peter, unser Peter ist verliebt."
II.
Jung und wie ein Knösplein unversehrt,
Trat ich einst in diese eure Schenke,
Lieben, heiß zu lieben, habt ihr mich gelehrt,
Schreien möcht ich, wenn daran ich denke.
Denn was ihr erweckt, mögt ihr nicht stillen,
Und was ihr versprochen, nicht erfüllen,
Was heut Ernst euch war, sind morgen Schwänke.
Schaut mein Antlitz, einst so frisch, nun bleich!
Arm und elend bin ich und verlassen,
Nur durch euch, Madonne, nur durch euch!
Traurig schleich ich durch die dunklen Gassen.
Weiß nicht, wo ich nun das Haupt hinlege,
Sterben möcht' ich, sterben da am Wege
Und bis in den Tod euch bitter hassen.
Doch ich kann's nicht, brennend steigt mir auf
Nur der eine Wunsch, bei euch zu weilen;
Immer wieder geht zu euch mein Lauf,
Bis eu'r Wort mich zwingt, hinwegzueilen.
Lockt zum Tor mich nachts des Stroms Gebrause,
Hört der Morgen mich vor eurem Hause
Bitten stammeln, meinen Schmerz zu heilen.