O wie oft, ich muß mir's sagen

O wie oft, ich muß mir's sagen,
Hab' ich mir mein Glück verscherzt!
Einmal, einmal mußt' ich's wagen,
Und ich hätte dich geherzt.

Rührten gestern nicht die Büsche
Schwellend sich um unsern Gang?
Daß sich Hauch mit Hauch vermische,
Rieth es nicht ihr leiser Drang?

Ach so dicht mit mir zusammen,
Wie zwey Beerchen an dem Strauch,
Und es fehlt', um aufzuflammen,
Wohl ein einz'ger, leiser Hauch!

Ja, er bebt' in tiefster Seele,
Hatte Furcht vor unsrer Welt,
Wie sich oftmals Philomele
Still bey Sonnenglanze hält.

Collection: 
1905

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