Du fragest / was denn wohl mein freyes Hertz kann binden /
Weil es ein schwartzes Aug und Haar nicht fesseln kann?
Ob mich ein schöner Leib und Fuß nicht könn entzünden /
Die sonst den Weibern leicht die Ketten legten an?
So würd ein rother Mund mir etwan wohlgefallen /
Ein angenehmer Blick und eine weiße Hand?
Doch wisse / werther Freund / von diesen Stücken allen
Hat keines noch bisher die Freyheit mir entwandt.
Ich tadele zwar nicht die Lobens-werthen Gaben /
Die manchem die Natur vor andern mitgetheilt:
Doch solt er Schönheit auch als wie Adonis haben /
Daß / wie Narcissus er damit zum Brunnen eilt:
So kann im minsten diß mein Hertze nicht bewegen /
Daß es sich fesseln läßt mit einem Sclaven-Band.
Was aber meiner Brust die Netze weiß zu legen /
Das ist ein hoher Geist und trefflicher Verstand /
Ein wohlberedter Mund / ein ungezwungnes Wesen /
Ein auffgeweckter Sinn und unverrückte Treu:
Diß hat mein Hertze sich vor jenen außerlesen.
Nun sag / ob meine Wahl hierinn zu tadeln sey?
Die schönste Inclination
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Aria1.
Bist du geliebte Seele
In deines Grabes-Höle
So zeitig schon gebracht?
Muß der in tieffer Erden
Zu Staub und Asche werden /
Den ich so werth geacht?2.
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Es legt sich Lesbia hiemit zu deinen Füßen /
Ein schlecht / doch treues Blat begleitet mit viel Küßen /
An dem geliebten Tag / der dich ans Licht gebracht /
Der deiner Jahre Zahl heut ein und zwanzig macht /
Der... -
Du fragest / was denn wohl mein freyes Hertz kann binden /
Weil es ein schwartzes Aug und Haar nicht fesseln kann?
Ob mich ein schöner Leib und Fuß nicht könn entzünden /
Die sonst den Weibern leicht die Ketten legten an?... -
Wie? läßtu mich also / du undancksvolle Seele /
Und lohnst mit Unbestand die unverfälschte Treu?
Du mehr / als Grausamer / um den ich mich so quäle /
Ich glaube / dass dein Hertz aus harten Felsen sey.
Ein Arimasp hat dich / du wilde Bruth...