Es legt sich Lesbia hiemit zu deinen Füßen /
Ein schlecht / doch treues Blat begleitet mit viel Küßen /
An dem geliebten Tag / der dich ans Licht gebracht /
Der deiner Jahre Zahl heut ein und zwanzig macht /
Der Höchste laße dich noch diesen Tag offt sehen /
Bey ungemeßnem Glück und hohem Wohlergehen:
Er geb dir alles / was dein Wünschen nur begehrt /
Und was dein Hoffen will / sey dir vom Glück gewährt.
Es müß der raue Nord nie deine Ruhe stöhren /
Dein Ohr müß stets vergnügt nur Zephirs-Lüffte hören /
Megarens neidisch Haar entferne sich da weit /
Wo Lesbia sich zeigt in ihrer Lieblichkeit.
Selbst Hybla müße sich in deinen Dienst verfügen /
Und dein geschickter Leib auff lauter Rosen liegen:
Das Glück verbinde sich mit deiner schönen Hand /
Und was nicht Freude heißt / sey weit von dir verbannt.
Dein schönes Augen-Paar von mir so sehr geliebet /
Seh nur / was deinem Geist Freud und Vergnügen giebet.
Es solte nun hierbey wohl ein Praesent auch seyn /
Was aber schenck ich dir / da ich schon selbst bin dein?
Nimm diesen Blumen Korb von meinen Händen an /
Weil deine Jugend sich damit vergleichen kann.
Der Frühling deiner Jahr / den so viel Gaben ziehren /
Den woll des Glückes Rad bis an die Sterne führen /
So daß dein Wohlergehn den höchsten Grad erreicht;
Diß wünschet die / der auch die Treue selber weicht.