Amor sprach, mein Kinn erhebend:
"Laß die Rose doch den Bienen,
Daß sie, in den süßen Kelch sich
Tief einwühlend, Honig suchen,
Laß die Schmetterlinge naschen.
Eine Blum' aus meinem Garten,
Die auf Silberfüßen herschwebt,
Will ich in den Arm dir geben.
Sieh doch an dein liebes Mädchen!
Ist ein Kranz von schönen Armen,
Innig um den Leib geschlungen,
Nicht viel schöner als von Rosen?"
'Amor, Amor, rief ich küssend,
Diese Ros' ist ohne Stacheln!'
Aber er sanft lächelnd sagte,
Mit den Flügelchen sich fächelnd,
Hoch die Augenbrauen hebend,
Nickend mit dem Lockenköpfchen:
"O, das glaub' ich, jetzt wohl, jetzt wohl!
Doch die Stacheln wirst du fühlen,
Wenn entfernt von ihr du schmachtest!"
(Band 1 S. 370)
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Der schönste Kranz
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