Bei meines Lämpchens heiterm Schein
Saß ich gar traurig und allein;
Im Herzen war's mir weh und bang',
Mein ferner Freund blieb aus so lang',
Und hatt' von Lieb' und Leben
Kein Zeichen mir gegeben.
Ich dachte so der schönen Zeit,
Da er noch war an meiner Seit',
Rief uns'rer Liebe stilles Glück
Mit heißen Thränen mir zurück,
Und nährte tief die Wunde
Und seufzt' um frohe Kunde.
Da, plötzlich klar in Lichtleins Gold
Erglüht ein Röslein fein und hold.
"Das Röslein bringt dir einen Brief!"
Ich freudig jubelnd zu mir rief.
Ich hört von guten Leuten
Stets so dies Zeichen deuten.
Begab mich nun mit froherm Muth
In Schlummers milde, sanfte Hut;
Und als ich noch gar wonnig schlief,
Bracht' Mütterchen des Freundes Brief. -
D'rum soll mir nichts den Glauben
An euch, Lichtröslein, rauben.