Ich folge deinen Füßen bis
In jede Furcht und Finsternis!
Deine Hände machen mich weinen,
Sie sind die jungen Schwestern der meinen.
Sie leuchten über meinem Pfade
Als Sterne einer großen Gnade.
Sie könnten mir meiner herben,
Harten,
Verstörten Seele schweres Sterben
Glücklich machen und reich -
Ich bin so arm - ich kann nur warten!
Meine Hände sind zu greis und zu schwach
Zum Rauben und zum Erringen,
Sie sehnen sich bleich den deinen nach:
Du mußt sie ihnen bringen!
Sei weich!
Ich suche dich schon durch alle die Jahre,
Deine Füße flohen ins Wunderbare.
Deine Hände hielten sich immer verschlossen - -
Aber jetzt hab ich mein Blut vergossen,
Für dich vergossen!
Jetzt geht mein Blut dem deinen nach
In unser stillstes Brautgemach.
Du legst dich schwer auf mein Gesicht
Und hüllst mich in dein Haar.
Wie ein Taubenpaar
Flattern deine Füße an mir,
Deine Hände tun mir so Gutes.
Und eine weiche Stimme spricht:
Wir sind eines Blutes!
Dann trägt uns unsre Liebe bis
In jede Furcht und Finsternis - - -
In jede selige Finsternis.
(Band 1 S. 114-115)
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