Die Straßen, die wir miteinander gehen,
die Beete, deren Blumen wir uns zeigen,
die Frühlingsvögel in den Blütenzweigen,
was wir gemeinsam hören, schmecken, sehen,
bleibt wie ein Band um unser beider Leben,
und fängt auch meins allmählich an zu wanken,
soll Deine Nähe bis zuletzt mir geben
den Frieden der Gesichte und Gedanken.
Wohin uns die Geschicke auch verschlagen,
Gefangenschaft in Nebel, Staub und Steinen,
wo alle Dinge mir zuwider scheinen,
wird noch ein Gutes heimlich in sich tragen,
die fernste Fremde wird sich noch erhellen
und alles Heimweh sich gelinde heilen,
wirst Du mit mir die dunklen Stunden teilen
und schützend Dich vor mein Verzagen stellen.
Und später einmal, nach den bösen Zeiten
und all den überstandenen Gefahren,
sei es auch erst nach vielen, vielen Jahren,
wird es uns beide Hand in Hand geleiten
zum goldnen Frühling sorgenloser Sphären,
den Gärten mit den immergrünen Wegen,
und was hier Wunsch blieb, wird dort ewig währen:
mein Glück in Dir und Deiner Liebe Segen.
(Band 2 S. 325)
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