Laß mich die Ängste rasch zusammenraffen,
die herbstlich welk des Herzens Weg verdecken:
kann ich der Liebe keine Flügel schaffen,
muß vor dem Wunder sich mein Stern verstecken.
Es brennt der Dornbusch der Verzweiflung heller,
und höher schwebt der Adler der Umnachtung.
Dein Lächeln ist ein listiger Fallensteller,
spannt grausam über alles die Verachtung.
So wirf die Wurzeln meines Baums ins Feuer
und streue ihre Asche in die Winde!
Ich bin so wehrlos vor dem Abenteuer,
daß ich ins Flackern jedes Irrlichts schwinde.
Und doch der großen Sonne nicht genüge,
die rein und unerbittlich alles fordert.
Wer mir das Richtschwert in den Nacken schlüge,
wäre mit Recht von deinem Leid beordert.
Ich segnete ihm selbst dazu die Waffen
und wollte nicht mehr vor dem Tod erschrecken.
Kann ich der Liebe keine Flügel schaffen,
sollst du in Brand mein ganzes Leben stecken.
(Band 1 S. 390)
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