Wenn ich nicht fühle, daß mein Werk vor dir besteht,
wenn deines Herzens Kühle meinen Weg umweht,
wenn alles, was ich sage, dir zuwider scheint,
und jede Klage, die in meinen Liedern weint,
vor dir belanglos bleibt und eine Störung mehr,
mein Kahn ganz klanglos treibt in der Empörung Meer
von deinem Strande fern, o letztes lichtes Haus,
du weißt: ich lande gern, und löscht das Licht doch aus,
daß ich von Nacht umringt nun keinen Hafen weiß.
Gibst du mich unbedingt den schwersten Strafen preis,
wofür doch mein Gewissen längst sich selber schlug?
Der Himmel ist zerrissen, der dein Sternbild trug,
Gottes Vergebung geleitet mich im Guten nicht,
der Liebesengel schreitet über die Fluten nicht,
der Racheengel stößt mich nicht in die Tiefe hinab,
keine Najade erlöst mich zu sanftem Grab,
wie nicht von dir gekannt treib ich im Ozean,
versunken ist alles Land; mein stummer Todeskahn
in einer toten Welt zieht der Erinnrung nach,
zieht ewig der unendlichen Erinnrung nach ...
(Band 1 S. 388)
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