Man muß sehr gütig zu den Frauen sein,
denn immer sind sie es, die Nachsicht mit uns haben:
sie dämmen ihre Sehnsüchte für uns ein,
sie versagen sich Reichtum und Lächeln von schönen Knaben.
Sie verschreiben sich bedingungslos unsrer Pein,
sie lassen sich mit uns in Einsamkeiten vergraben
und büßen unsere Sünden. Wenn wir verdürstet aufschrein,
müssen sie uns, selbst verdürstend, laben.
Sie leiden immer unsre Last ohne zu klagen,
und haben doch an der eignen mühselig zu tragen!
Immer fühlen sie uns wie Peitschen hinter sich drein.
Immer kommen zu ihnen Begierden, Bosheiten, Gebete,
immer ist jeder bereit, das zu schmähen, was er von ihnen erflehte,
und noch, wenn wir sie ganz glücklich machen wollen,
mischen wir unsre grausame Selbstsucht hinein.
(Band 1 S. 322)
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