Ich bin allein, und trüb und trüber
Hüllt sich die Seele mir in Leid,
Nur dunkle Wolken zieh'n vorüber
An meiner bangen Einsamkeit.
Ihr stummen Wand'rer in den Lüften,
Mitleidvoll dunkel schaut ihr her,
Nahmt Abschied ihr in Heimatklüften
Von schwesterlichen Quellen schwer?
Hat euch der Strahl geliebt, die Wangen
Gefärbt euch rosenroth und schön?
Nun ist er treulos fortgegangen,
Und einsam zieht ihr auf den Höh'n.
O könnte mir wie euch geschehen,
Bald enden eure bangen Weh'n;
Ihr könnt doch weinen und vergehen,
So heftig weinen und vergeh'n.
aus: Gesammelte poetische Werke
von Ludwig August Frankl
Erster Band
Wien Pest Leipzig A. Hartleben's Verlag 1880