Das Kameel zieht langsam durch die Wüste
Und ernährt sich kühlend von den Fluthen,
Die es trank und wieder trinkt in Gluthen,
Bis ihm winket der Oase Küste.
Und so trank auch ich ein kühner Zecher
Sel'ger Liebe träumerische Welle
Süß aus ihrer Augen klarer Quelle,
Aus der Lippen zart geformtem Becher.
Reißen mußt' ich trotz des Widerstrebens
Mich von ihr, von meines Daseins Prunke -
Und so zieh' ich geizend mit dem Trunke,
Langsam durch die Wüste jetzt des Lebens.
aus: Gedichte von Ludwig August Frankl
Leipzig F. A. Brockhaus 1840