Eine dumpfe Oede war mein Leben,
Einsam wandelt' ich durch Berg und Thal,
Meine Tage sah ich allzumal
Sonder Lieb' und Lust vorüberschweben;
Freuden, die den Menschen höher heben,
Ließen kalt mich, wurden mir zur Qual,
Thränen weint' ich, Thränen ohne Zahl,
Immer düstrer sah ich's um mich weben.
Sieh! da riß der Schleier! und ich lag
Huldigend vor einer Jungfrau Bilde.
Und sie blickt' auf mich mit Engelmilde;
Lieblich tönt' es, was sie zu mir sprach.
Da ward mir die Welt zum Lustgefilde,
Ward das Leben mir ein Frühlingstag. (Band 1, S. 78)